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Nachdem Ali Kadalem vor dem Bürgerkrieg in seinem Heimatland Syrien floh, konnte er nun endlich Fuß in Deutschland fassen. Bei der Heinrich Niemeier GmbH & Co. KG in Bruchmühlen unterschrieb er nun seinen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Als sich 2011 die Demonstrationen in seinem Heimatland zum Krieg ausweiteten, floh der Syrer Ali Kadalem in den Libanon und arbeitet dort fünf Jahre lang im Hochbau als Vorarbeiter. Zuvor hatte er zwei Jahre lang Elektrotechnik in Homs studiert. „2015 bin ich dann über die Türkei nach Deutschland gekommen“, erzählt der junge Syrer.

Fit machen für den deutschen Arbeitsmarkt durch Coaching

Dort kam er nach Melle, wo er sich zunächst auf eigene Faust auf Jobsuche begab. „Das war nicht so erfolgreich, hat er uns später berichtet“, sagt Barbara Boßmann vom Bildungs- und Sozialwerk Osnabrück e. V. (BISOS) am Standort Melle. Michael Kelka, Bereichsleiter der MaßArbeit ergänzt: „Ihm waren immer zwei Dinge wichtig: Eine gute Arbeit zu bekommen und seinen Lebensunterhalt selber zu bestreiten.“

Durch die MaßArbeit nahm Kadalem an einer Teilzeitqualifizierung beim BISOS teil, wo Einzelcoaching und Bewerbungstraining erhielt und mehr über das Ausloten von Berufschancen durch Praktika lernen konnte. „Herr Kadalem hat begleitend noch vormittags einen Integrationskurs besucht, um seine Sprachkenntnisse auf das B1-Niveau zu heben und zusätzlich den Führerschein absolviert“, so Barbara Boßmann.

Vom Praktikum zur Festanstellung

Im November letzten Jahres begann Kadalem dann ein Praktikum bei der Heinrich Niemeier GmbH & Co. KG in Bruchmühlen. „Unser Produktionsleiter hat schon schnell positive Signale gegeben, dass Herr Kadalem trotz mancher Sprach-barriere sehr motiviert ist“, schildert Niederlassungsleiter Tim Bleckmann die ersten Wochen. Die Begeisterung beruhte auf Gegenseitigkeit und so unterschrieb Kadalem einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Aktuell ist Kadalem in der Qualitätskontrolle eingesetzt, langfristig kann er sich jedoch weiter qualifizieren. Laut Beckmann ist das Unternehmen so aufgestellt, dass jeder alles machen kann. Kadalem möchte nun nicht nur bei Niemeier bleiben, sondern auch in Deutschland. Auf die Frage, wo er sich in zehn Jahren sieht, antwortet er: „Ich will Deutscher werden.“