Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

AFP

Lange Beine und großen Augen und Ohren: Im Südamerika-Areal des Zoo Osnabrück kam am Ende Februar ein Vikunja-Jungtier zur Welt. Die Untersuchung vom Zootierarzt steht noch aus, Besucher können das kleine Fohlen aber bereits beobachten. Am Wochenende 9./10. März lohnt sich der Besuch des Nachwuchses doppelt: Mit besonderen Gutscheinen sparen Zoofreunde die Hälfte des Eintrittspreises.

Ende Februar zählten die Tierpfleger gegen Mittag vier statt drei Vikunjas: Stute Tesoro hatte nach einer Tragzeit von rund elf Monaten ein Jungtier zur Welt gebracht. „Wir hatten schon gar nicht mehr mit Nachwuchs gerechnet – normalerweise werden die Jungtiere eher im Dezember oder Januar geboren. Der Nachwuchs war so auf jeden Fall eine schöne Überraschung“, freut sich Tierpfleger und Revierleiter des Südamerika-Areals Daniel Chirico.

Neugierig und wacklig auf den Beinen

Bereits 20 Minuten nach der Geburt stehen Vikunjas auf eigenen Beinen und versuchen vorsichtig ihre ersten Schritte. „Das war bei dem Jungtier genauso. Allerdings liegt es insgesamt noch viel und ruht sich aus. Aber auch das ist völlig normal“, erklärt der erfahrene Tierpfleger. Das Jungtier sei insgesamt sehr entspannt, aber auch neugierig. „Es stakst zwischendurch auf wackeligen Beinchen zur vierjährigen ‚Tante‘ Bianca oder schnuppert an Äpfeln. Am liebsten liegt es in der Nähe der Mutter, dann kann diese es ganz bequem säugen.“ Besucher können jedoch nur mit Glück sehen, wie das Fohlen bei der Mutter trinkt: Vikunjas säugen über den Tag verteilt vergleichsweise selten, dafür dann aber lang. In wenigen Wochen wird sich das Jungtier bereits an Äpfeln, Heu und Karotten versuchen. „Die Mutter Tesoro hat schon mehrfach geworfen und Jungtiere aufzogen. Das merkt man, denn sie ist entspannt und routiniert“, erklärt Chirico.

Vater als Beschützer

Hengst und Vater Carlo ist während der Jungenaufzucht bei seiner Gruppe, denn er übernimmt eine wichtige Rolle: die des Beschützers. „Zwar steht der sechsjährige Hengst ein wenig distanziert von seiner Gruppe, doch umso besser kann er aufpassen und die beiden Stuten und das Jungtier vor vermeintlichen Feinden schützen. Er steht oft nah am Zaun, um alles gut im Blick zu haben“, so Chirico weiter. Das Zuhause teilen sich die Vikunjas mit Nandus, einer südamerikanischen Laufvogelart. Die beiden Hennen bleiben auch während der Jungenaufzucht der Vikunjas auf der Anlage, zeigen allerdings kein sonderliches Interesse an dem neuen Mitbewohner.

Vikunja

Tierarztbesuch steht noch bevor

„Wir wissen noch nicht, welches Geschlecht das Jungtier hat – so lange es den Tieren augenscheinlich gut geht, lassen wir die Familie zunächst in Ruhe. Das Familienleben soll sich erst einmal einspielen“, erklärt Chirico. In ein paar Wochen stattet der Zootierarzt den Vikunjas einen Besuch ab, um den generellen Gesundheitszustand des Fohlens zu untersuchen und um nach dem Geschlecht zu schauen. Mit etwas Glück können die Tierpfleger das Geschlecht bereits ohne die tierärztliche Untersuchung durch einen günstigen Blickwinkel vermuten. „Aber erst wenn wir ganz sicher sind, können wir auch einen Namen für das Junge suchen“, so Chirico.

Beteiligung an Erhaltungszucht

Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück, freut sich ebenfalls über den Nachwuchs: „Für die Tiere ist die Jungenaufzucht ein wichtiger Bestandteil des Alltags und außerdem beteiligen wir uns am Erhaltungszuchtprogramm dieser Tierart.“ Über das Erhaltungszuchtprogramm sichern europäische Zoos eine Population, die von der Wildbahn unabhängig besteht – so ist ein Erhalt der Art gesichert. Vikunjas gelten heute dank verschiedener Schutzprojekte nicht mehr als gefährdet. „Mitte der 1960er Jahre war der Bestand in der Wildbahn bis auf 6.000 Vikunjas geschrumpft, heute gibt es wieder 200.000 Tiere“, weiß der Biologe. Im Zoo Osnabrück leben neben dem Jungtier sein Vater Carlo (6 Jahre), die beiden Stuten Tesoro (7 Jahre) und Bianca (4 Jahre) sowie zwei zehnjährige Nandu-Hennen. Zu sehen sind die Tiere im Außenbereich des Südamerika-Areals.

„Zoo zum halben Preis“ mit Blick hinter die Kulissen

Ein Besuch der Vikunjas und weiterer Zoobewohner lohnt sich am Wochenende 9. und 10. März ganz besonders, weil Besucher von der Aktion „Zoo zum halben Preis“ profitieren und mit dem passenden Rabattflyer nur die Hälfte des Eintrittspreises zahlen. Entsprechende Flyer gibt es diese Woche bei Partnern des Zoos, wie dem Marktkauf Nahne, der Bäckerei Brinkhege, dem Modehaus L&T, der Sparkasse Osnabrück, McDonalds sowie bei vielen weiteren Zoounterstützern. An dem besonderen Wochenende können die Besucher außerdem hinter die Kulissen des Zoos blicken: Um 11 Uhr startet beispielsweise das Programm im „Tetra-Aquarium“ und um 12 Uhr erhalten Interessierte einen Einblick auf den Wirtschaftshof der Afrika-Tierwelt „Takamanda“. Alle Programmpunkte mit den jeweiligen Zeiten gibt es am Wochenende an der Zookasse sowie online unter www.zoo-osnabrueck.de. Hier sind unter dem Menüpunkt „Sponsoring“ auch alle Partner des Zoos aufgelistet.