Innovative digitale Lehrprojekte werden an der Uni Osnabrück gefördert. /Foto: David Ebener
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Seit 2018 fördert die Universität Osnabrück unter dem Titel „LehrZeit“ die Entwicklung innovativer Lehrideen. Drei Projekte mit besonderem Modellcharakter werden nun in der vierten Runde ab dem Sommersemester 2022 mit insgesamt 75.000 Euro gefördert.
„Die eingereichten Projektideen zeigen wieder einmal das hohe kreative Potential, das sich in der Zusammenarbeit zwischen unseren Lehrenden und Studierenden entwickelt“, betont die zuständige Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke und ergänzt: „Die pandemiebedingte Umstellung auf digitale Lehrformate ist auch eine Chance, um neue Wege bei der Wissensvermittlung zu gehen. Gleichzeitig geben wir den direkten Präsenzaustausch als „Königsweg“ nicht auf.“
Digitale Geographie-Exkursionen
Im LehrZeit-Projekt des Wirtschaftsgeographen Prof. Dr. Martin Franz sollen digitale Tagesexkursionen weiterentwickelt werden. Angedacht ist die Verbindung von Exkursion und Online-Vortrag oder Konzepte mit individueller Feldarbeit und digitaler Zusammenarbeit. „Die Studierenden lernen im Rahmen solcher Exkursionen das theoretische Wissen aus den Lehrveranstaltungen auf konkrete Räume zu übertragen und zu reflektieren. In der Pandemie haben wir gelernt, dass dies auch funktioniert, ohne als Gruppe unterwegs zu sein“, erklärt Prof. Franz. Durch die digitalen Exkursionen soll eine größere Flexibilität und Auswahlmöglichkeit bei der Wahl des Lehrangebots erreicht werden.
Fake News erkennen und entkräften
Das zweite LehrZeit-Projekt, ein Seminar zum Thema „Digitale Wissenschaftskommunikation in Zeiten von Fake News“, wurde vom Chemiedidaktiker Prof. Dr. Marco Beeken entwickelt. Es zielt darauf ab, dass Studierende Informationen aus sozialen Netzwerken besser bewerten und aktuelle wissenschaftliche Themen in die Gesellschaft hineintragen können. „Indem die Studierenden digitale Wissenschaftskommunikationsformate selbst erstellen und veröffentlichen, schulen sie ihre Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien“, erläutert Prof. Beeken. Geplant sind „Fake News“-Reflektionen aus den Themenbereichen COVID-19-Pandemie, Klimawandel, Mobilität der Zukunft, Plastikmüll- und Mikroplastikproblematik.
Juristisches gekonnt im Video präsentieren
Im LehrZeit-Projekt des Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Christoph Busch und der Juristin Prof. Dr. Mary-Rose McGuire sollen die Studierenden eigene digitale Inhalte im „Visual Law Lab“, einem neu eingerichteten Videolabor, produzieren. Durch das Erstellen von Videos zu Seminar- und Studienarbeiten über aktuelle Gesetzesvorhaben und Gerichtsentscheidungen erlernen die künftigen Juristinnen und Juristen den Einsatz visueller Medien für die Kommunikation juristischer Inhalte und erwerben so wichtige Schlüsselqualifikationen für die Berufswelt. Im Rahmen des Projekts sollen sowohl Videos für ein Fachpublikum als auch für die breitere Öffentlichkeit erstellt werden.
Lehrprojekte mit Modellcharakter
Ziel der LehrZeit ist es, die Qualitäts- und Qualifikationsziele Studium und Lehre (Q-Ziele) der Universität Osnabrück – nämlich Wissenschaftlichkeit, Interdisziplinarität, Profilbildung und Persönlichkeitsbildung – konkret umzusetzen. Dabei lag der Förderschwerpunkt in dieser Ausschreibungsrunde auf Projekten und Formaten, die sich mit den Erfordernissen des digitalen Semesters kreativ auseinandersetzen. Wichtig war der Gutachterjury unter anderem, dass die Projekte Modellcharakter aufweisen und somit auf andere Fächer übertragbar sind.