Von links: Josefa Schmitz, Dr. Karl-Robert Wolf, Inge Dewert, Björg Dewert und Irmgard Wolf vom Verein Natur unterwegs e.V. freuen sich über die Auszeichnung. /Foto: Natur unterwegs e.V.
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Die UN-Dekade Biologische Vielfalt zeichnet die Wildnispädagogischen Waldwochen des Vereins „Natur unterwegs e.V.” im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ als offizielles Projekt aus. Die Auszeichnung wird vorbildlichen Projekten verliehen, die mit ihren Aktivitäten auf die Chancen aufmerksam machen, die die Natur mit ihrer biologischen Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bietet.
Unter dem Motto „Unvergessliche Abenteuer in der Natur“ werden die „Waldwochen” seit 2011 mit verschiedenen Partnern durchgeführt. Besonders verdient gemacht hat sich Ulrike Leimbrock, die über viele Jahre die Seele der Waldwochen in Melle war und diese über ihren Tod hinaus unterstützt. „Dafür gebührt ihr und ihrer Familie ein ganz besonderes Dankeschön ebenso wie den Waldbesitzern und Förstern, die uns unterstützen”, sagt Björg Dewert, Initiatorin und Leiterin der Waldwochen. Heike Lindenborn, Geschäftsführerin des Regionalbüros Osnabrück freut sich, dass mit dieser Naturzeit Kinder, die besonders unter den Belastungen der Corona-Krise gelitten haben, gefördert werden können. Das Projekt wird über das Programm LernRäume und das Landesjugendamt Niedersachsen gefördert.
Ferienprogramm für Kinder
Mit dem Projekt wird ein deutliches Zeichen für das Engagement an der Schnittstelle von Natur und sozialen Fragen in Deutschland gesetzt. Das wohltuende, anregende und zugleich beruhigende Umfeld des Waldes bildet die Basis des 40 stündigen Ferienprojektes. In dieser Zeit tauchen die Kinder zwischen sechs und elf Jahren in die Welt des Waldes ein. Sie begegnen Bäumen, Kräutern, Tieren mit wildnispädagogischer Begleitung auf ganz neue Art. Neben der Vielfalt an Tieren und Pflanzen wird auch die Vielfalt der Bedürfnisse und Möglichkeiten der einzelnen Kinder respektiert und gezielt gefördert. Die nächste Waldwoche findet vom 10. bis zum 14. August in den Meller Bergen und vom 17. bis 21. August in Bissendorf in Trägerschaft der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen statt.
„Vielfalt-Baum” für den Verein
Das Projekt hat die UN-Dekade-Fachjury beeindruckt. Neben der offiziellen Urkunde – unterschrieben von Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz – und einem Auszeichnungsschild erhält der Verein Natur unterwegs e.V. mit seinen Mitstreitern einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht. Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland vorgestellt.
Über 200 heimische Wildpflanzen auf dem Gelände des Vereins
Dem Verein Natur unterwegs e.V. liegt die Natur mit ihrer Vielfalt am Herzen. Seit 2008 ist der Verein in Seeste ansässig und hat dort eine Scheune samt Außengelände angemietet. Der Seminar- und Tummelplatz “Ins Freie” ist so gestaltet, dass dort möglichst viele verschiedene heimische Wildpflanzen und -tiere leben können. Heidenelke, Mädesüß, Zittergras und Gagelstrauch sind nur einige der über 200 verschiedenen Wildpflanzen am Platz. Teichmolch, Pirol, Schleiereule und Wasserskorpion sind einige der heimischen Wildtiere, die das Gelände bewohnen. „Mit unserer Begeisterung für die Natur in ihren vielfältigen Facetten möchten wir gerne anstecken”, sagt Dr. Karl-Robert Wolf, zweiter Vorsitzender des Vereins.
Die Auszeichnungsveranstaltung fand am Seminar- und Tummelplatz “Ins Freie” statt. Parallel wurden sechs Fachkräfte für essbare, heimische Wildpflanzen zertifiziert, die ein Jahr lang in der Pflanzenvielfalt hier am Platz gelernt haben. Für den nächsten Weiterbildungskurs in 2021 werden noch Anmeldungen angenommen. Weitere Informationen und Anmeldung auf der Internetseite von „Ins Freie”.