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Gute Nachricht des Tages: Student der Hochschule Osnabrück wird für Masterarbeit ausgezeichnet

Neben Laboruntersuchungen dokumentierte Frieman wöchentlich das Wachstum der Brokkoli-Pflanze, um Unterschiede festzuhalten und die Parzellen miteinander zu vergleichen. Foto: Hochschule Osnabrück

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Ein hellgrüner voller Strunk und saftig dunkelgrüne Röschen – so sieht der perfekte Brokkoli für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Allerdings ist das Bild auf dem Feld oft genug ein anderes: Ein hohler Strunk, der nach der Ernte verbräunt und es nicht in den Lebensmitteleinzelhandel schafft. Alexander Frieman, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Osnabrück, möchte dies ändern und hat dafür in seiner Masterarbeit untersucht, wie zukünftig ein Hohlstrunk vermieden werden kann.

Für seine Arbeit wurde er nun vom Verbund Transformationsforschung argrar Niedersachsen mit dem dritten Platz des „trafo:nachwuchspreis“ ausgezeichnet. Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Landwirtschaftsministerin, war live zugeschaltet und übergab virtuell die Auszeichnung im Rahmen einer Preisverleihung.

Erste Feldversuch-Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung

Ein Problem eines hohlen Strunks ist die daraus resultierende Lebensmittelverschwendung: In einer Konsumentenstudie der Hochschule Osnabrück gaben rund ein Drittel der befragten Personen an, einen hohlen Strunk vollständig abzuschneiden und nur die Röschen zu verzehren. „Es ist aber nicht nur ein ästhetischer Makel, er birgt auch das Risiko von Fäulnis und ist daher auch aus hygienischer Sicht unerwünscht“, erklärt Preisträger Frieman. Um einen hohlen Strunk zu vermeiden, entwickelte Frieman ein praxisnahes Anbauverfahren.

Als Basis hierfür dienten frühere Forschungen, die jeweils mit einem bestimmten Ansatz, das Problem lösen wollten. „Ich habe diese verschiedenen Ansätze gebündelt und auf heute verbreitete Sorten angepasst.“ Faktoren, die ein schnelles und starkes Wachstum der Pflanzen auf dem Feld fördern, begünstigen auch die Entwicklung des Hohlstrunks. Feuchtwarmes Wetter in der Vegetationsperiode trägt hierzu bei. Die ersten Ergebnisse von Feldversuchen liefern Lösungsansätze: Demnach erwiesen sich unter anderem eine engere Pflanzung des Brokkolis, eine reduzierte Stickstoffdüngung sowie die Auswahl weniger anfälliger Sorten als vorteilhalft.

Von der Masterarbeit zur Promotion

Frieman, Absolvent des Masterstudiengangs Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, hat mit seiner Arbeit den Grundstein für das Forschungsprojekt BroHoKo+ gelegt. „Die Ergebnisse waren so vielversprechend, dass wir in dem Projekt nun daran arbeiten, ein praxisreifes Anbau- und Vermarktungskonzept für hohlstrunkfreien Brokkoli zu entwickeln. Hierzu wurde ein Folgeprojekt in Kooperation mit Akteuren aus der gesamten Brokkoli-Wertschöpfungskette initiiert“, erklärt Prof. Diemo Daum, Professor für Pflanzenernährung im Gartenbau an der Hochschule Osnabrück und Betreuer der Masterarbeit von Frieman.

Das Ziel ist es, Lebensmittelverluste beim Brokkoli vom Feld bis zum Teller zu reduzieren, die Umweltverträglichkeit der Produktion zu verbessern und gleichzeitig den Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen im Ernteprodukt zu erhöhen. Frieman, der für den naturwissenschaftlichen Teil des Projekts verantwortlich ist, wird diese Thematik in seiner Promotion vertiefen, die er dieses Jahr an der Hochschule Osnabrück aufnimmt.


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