Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus aller Welt.
Der NABU Niedersachsen führt in seinem zweijährigen von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördertem Projekt „Streuobstwiesen für Gartenrotschwanz, Hornisse & Co.“ unter Einbeziehung der örtlichen NABU-Gruppen Artenschutzmaßnahmen auf Streuobstwiesen durch.
Dadurch sollen Streuobstwiesen, welche durch den NABU gepflegt werden, weiter entwickelt und die Lebens- und Brutmöglichkeiten insbesondere für Vögel und Hornissen verbessert werden. Mit seinen 190 NABU-Gruppen betreut der NABU Niedersachsen bereits jahrzehntelang zahlreiche Streuobstwiesen.
Einiges geschafft aber noch viel zu tun
Die ersten Maßnahmen sind jetzt abgeschlossen: in acht Aktionen wurden 66 hochstämmige Bäume alter Obstsorten und acht Sommerlinden von zahlreichen NABU-Aktiven gepflanzt – neun weitere Aktionen sind für das nächste Jahr geplant. Fünf weitere Flächen konnten mit Hilfe der ersten 32 Nisthilfen für verschiedene Vogelarten und Hornissen in diesem Herbst weiterentwickelt werden, im Frühjahr werden 13 weitere Aktionen stattfinden um Nisthilfen auszubringen. Durch Unterstützung der Aktionen konnten auch insbesondere junge Naturschützer/innen aus der NAJU erfahren, wie wichtig der Artenschutz auf der Streuobstwiese ist. Ob beim Hantieren in luftiger Höhe für Gartenrotschwanz, Blaumeise oder Feldsperling oder beim zumeist unterschätzten Spatenstich – am Ende hat sich alle Mühe gelohnt.
Bereichernd für Mensch und Tier
„Streuobstwiesen sind ein ganz besonderer Teil unserer Kulturlandschaft und von großer ökologischer Bedeutung. Die Kombination aus extensiver Grünlandnutzung ohne Düngung oder Pestizideinsatz einerseits, und der großen Auswahl an hochstämmigen Obstbäumen alter Sorten andererseits, machen die Wiesen für viele Insekten, Vögel oder auch Fledermäuse zu einem wahren Zufluchtsort. Hornisse und Gartenrotschwanz fühlen sich hier besonders wohl, ihre Bestände sind aber stark zurückgegangen. Deswegen ist es uns ein Anliegen, dem Verlust von Nistmöglichkeiten mit diesem Projekt zu begegnen und die Streuobstwiesen weiter zu entwickeln“, sagt Projektleiterin Marlies Gräwe.
Pflanzen und Pflegen
„Neben der Pflege bestehender hochstämmiger Obstbäume, gehört auch die regelmäßige Pflanzung von jungen Obstbäumen dazu, um die Streuobstwiesen langfristig zu erhalten. Dazu wird nicht nur ehrenamtliches Engagement benötigt, sondern auch eine Finanzierung dieser Naturschutzarbeit. Dort Unterstützung zu bieten ist eines der Anliegen des Projektes“, so Marlies Gräwe weiter. Aus diesem Grund wurden niedersachsenweit auch bereits fünf Seminare für Ehrenamtliche durchgeführt, in denen es darum ging, wie Fördermittel bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung für gemeinnützige Vereine oder Organisationen beantragt werden können. 50 interessierte Teilnehmer/innen, aus NABU-Gruppen, Sport- oder auch Imkervereinen, haben dieses Angebot bereits in Anspruch genommen, drei weitere Seminare sind im nächsten Jahr geplant.
Bisher sind knapp 40 NABU-Gruppen aus Niedersachsen direkt in dem Mitmachprojekt involviert, mit vielen weiteren NABU-Gruppen besteht darüber hinaus bereits Kontakt. „Viele weitere NABU-Flächen können noch mit in das Projekt einfließen. Ich bin deswegen davon überzeugt, dass durch diese Arbeit 2019 ein gutes Jahr für den Artenschutz auf den Streuobstwiesen wird“, so Projektleiterin Marlies Gräwe.