Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
In der Osnabrücker Bernhard-Overberg-Schule stand vier Tage lang !Respect auf dem Stundenplan. Bei dem Verhaltenscoaching des gleichnamigen Vereins wird ein wertschätzendes Miteinander geschult. Gefördert wurde das Ganze von der Stiftung der Sparda-Bank West.
Gewaltexzesse sind an Deutschlands Schulen glücklicherweise die Ausnahme. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt jedoch, dass sich viele Kinder im Lebensraum Schule oft nicht sicher fühlen. Demnach beklagen knapp 30 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler, dort regelmäßig gehänselt, absichtlich gehauen oder ausgegrenzt worden zu sein. Um dem entgegenzuwirken, werden die Kinder der Bernhard-Overberg-Schule dabei unterstützt, früh und altersangemessen sozial-emotionale Kompetenzen zu entwickeln.
Schulung eines respektvollen Umgangs
Der gemeinnützige Verein !Respect fördert mit seinem Trainingsprogramm zum sozial-emotionalen Lernen diese Fähigkeiten. Hier lernen Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise, anderen respektvoll zu begegnen und Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen.
Schulleiterin Kerstin Heidker freut sich, dass das !Respect-Sozialtraining nun bereits zum wiederholten Mal in der Bernhard-Overberg-Schule durchgeführt wurde. Im Rahmen der Präventionsmaßnahme wurden die Erstklässlerinnen und Erstklässler jeweils drei Doppelstunden lang geschult. Dabei machten sie mit !Respect-Coach Oliver Henneke jede Menge Übungen zur Förderung ihrer Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten. Mit viel Spaß und Bewegung lernten die Kinder, was sie beachten sollten, damit sie in einem Konflikt ernst genommen werden. Und wie sie verbal reagieren und welche Körperhaltung sie dabei am besten einnehmen sollten, wenn jemand ihre Grenzen verletzt.
Gemeinsam Aufgaben lösen
Die Grundschülerinnen und Grundschüler werden dazu animiert, in unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen gemeinsam Aufgaben zu lösen. Dabei lernen sie, dass sie sich in den meisten Streitfällen zunächst selbst behaupten können und dass sie sich erst bei weiterer Eskalation in einem letzten Schritt fremde Hilfe holen sollten. Indem die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie sie Konfliktsituationen gut selbst lösen können, werden ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstwirksamkeit ungemein gestärkt. Die Zweit- bis Viertklässlerinnen und -klässler der Osnabrücker Grundschule haben die bewegungsreiche Präventionsmaßnahme bereits im vergangenen Schuljahr kennengelernt. Sie bekamen nun eine Auffrischung des !Respect-Sozialtrainings.
Professionelle Coaches wie Henneke führen das !Respect-Konflikttraining seit bald sieben Jahren an bundesweit rund 100 Schulen durch und tragen dort zu einem besseren Schul- und Lernklima bei. In Osnabrück arbeitet der Verein !Respect bereits an drei Grundschulen.
Mit der nachhaltigen Etablierung von !Respect im Schulalltag der Bernhard-Overberg-Schule können Schülerinnen und Schüler ihre Konflikte selbständig lösen. Dies soll auf Dauer selbstverständlich werden. Hierbei hilft auch ein kindgerecht gestaltetes Plakat zur eingeführten Stopp-Regel, das in allen Klassenzimmern und an markanten Stellen im Schulgebäude aufgehängt ist.
Förderung durch Stiftung Münster der Sparda-Bank West
Das Präventionsprojekt an der Bernhard-Overberg-Schule ist wieder von der Stiftung Münster der Sparda-Bank West gefördert worden. Die Stiftung unterstützt in diesem Schuljahr bereits zum fünften Mal ein Schulprojekt des !Respect e. V. und trägt dabei bis zu drei Viertel der Projektkosten. „Respekt ist ein Grundwert, den wir als Stiftung der Sparda-Bank West fördern. Sich Konfliktsituationen stellen zu können und sie gewaltfrei zu bewältigen, ist eine wichtige Lektion fürs Leben. Zusammen mit dem Verein !Respect unterstützt unsere Stiftung daher gerne Schulen, Lehrer, Eltern und Schüler auf dem Weg für mehr Wertschätzung und friedliches Miteinander“, erklärt Ute Cewe, Geschäftsführerin der Stiftung.