Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Ob Orte der Interaktion oder Orte der Erholung – die Psychosoziale Krebsberatungsstelle der Osnabrücker Krebsstiftung möchte beides anbieten. Um dem hohen Bedarf an Unterstützung nachzukommen, hat die Stiftung ihre Räumlichkeiten erweitert. Beim Ausbau war den Beteiligten klar: Eine Küche darf als Begegnungsort nicht fehlen. Das Küchenstudio „Küche [er]Leben“ spendete deshalb jetzt eine individuelle Küche im Wert von 9.000 Euro.
Die Beteiligten freuten sich sichtlich bei der Einweihung der Küche, zur Feier des Tages gab es Waffeln und alkoholfreie Cocktails. Die heitere Stimmung setzt ein positives sowie kämpferisches Zeichen gegen die Krankheit. Kleine Geschenke gibt es außerdem für jene, die den Einbau der Küche möglich gemacht haben. Auf diesem Wege will Dr. Laura Pereira Lita, Leiterin der Krebsberatungsstelle, „zumindest symbolisch etwas zurückgeben“. So schwierig die Situation für die Betroffenen auch sein mag: Die beteiligten Akteure zeigen sich voller Hoffnung, den Kindern, Jugendlichen sowie Familien zumindest in ihrem Alltag etwas entgegenzukommen. Das Begleitangebot „Kujiba“ gilt sowohl für Angehörige an Krebs erkrankter Menschen als auch für Patienten selbst. Hier finden zurzeit 232 Kinder und Jugendliche auf terminliche Absprache einen Ort des Vertrauens.
Raus aus dem Alltag
Laut Heike Köhler seien die Angebote für alle, die ihm Rahmen der Krebsberatung herkommen. Besonders wichtig sei es, „Routine- und Alltagsstrukturen mehr und mehr aufzubrechen“, so die Referentin für Öffentlichkeit. „Viele Familien können aufgrund der Situation ihre gewohnten Strukturen nicht aufrechterhalten, zum Beispiel wenn für Kinder von Betroffenen nach der Schule eigentlich das Mittagessen anstünde“, so Köhler. „Stattdessen können Schülerinnen und Schüler nun hierherkommen und eventuell über Dinge sprechen, über die sie nicht mit jedem aus der Schule sprechen würden.“
Koch- und Backaktivitäten sollen ein Miteinander schaffen, Kinder und Jugendliche mit ähnlichem Schicksal sollen in einem geschützten Bereich ihre Erfahrungen austauschen können. Auch ganze Familien, die einen Tapetenwechsel brauchen und für einen Tag ihre eigenen vier Wände verlassen wollen, können sich in den Räumlichkeiten aufhalten. Eine Werkbank für Jugendaktivitäten oder Spielzimmer für Familien bieten hier zusätzliche Möglichkeiten. Insgesamt bietet die Krebsberatungsstelle Osnabrück neben therapeutischen Beratungsgesprächen und dem Kijuba-Angebot noch Kurse und Gruppen an.
Küche im Wert von 9.000 Euro
Einer der sogenannten Möglichmacher sind die Gebrüder Losing, die die Küche im Wert von 9.000 Euro gespendet haben. Sie seien „mit Leib und Seele dabei und freuen sich, helfen zu können“. Zusammen mit den Geräteherstellern und anderen Geschäftspartnern kooperiert das Küchenstudio „Küche [er]Leben“ schon zum zweiten mal für einen guten Zweck: „Wenn du Gutes tust, wird dir Gutes widerfahren. Es ist ein Geben und Nehmen mit den Partnern“, so Geschäftsführer Alexander Losing. Auch er stellt die spezielle Familiensituation in den Vordergrund: „Neben der unstetigen Alltagsstruktur kann zu Hause auch mal Spannung in der Luft liegen. Da kann es nur hilfreich sein, einen alternativen Ort zur Verfügung zu stellen.“ Die Küche wurde individuell für die Krebsstiftung angepasst.
Das Fehlen der Geschirr- und Gläserausstattung konnte Dr. Volker Bastert wettmachen. Die Spende seines Vereins „Hoffnung zeigen e. V.“ vervollständigt die Küchenausstattung. Den familiären Koch- und Backaktivitäten steht nun nichts mehr im Wege.