Gut 15 Kilometer pro Stunde geben die Wetterdatenbanken rückblickend für den Nachmittag des 20. September 2024 aus. So stark wehte an diesem Tag der Wind aus Richtung Ost – also auch zu dem Zeitpunkt, als von den Georgsmarienhütter Kindergartenkindern die Luftballons zum traditionellen Start der Oeseder Kirmes in den Himmel gelassen wurden. Nun haben die Gewinnerinnen des damit verbundenen Wettbewerbes kurz vor Weihnachten im Rathaus von Bürgermeisterin Dagmar Bahlo ihre Preise erhalten. Und die wiedergefundenen Ballons sorgten dabei für die eine oder andere Überraschung.
Denn offenbar muss der Wind nach dem Start noch einmal deutlich aufgefrischt sein. Denn die am Siegerballon angehängte Postkarte wurde jenseits des Ärmelkanals auf den britischen Inseln gefunden und an die Stadtverwaltung zurückgeschickt. Genauer in Sherrif Hutton in der Grafschaft North Yorkshire – Luftlinie circa 639 Kilometer von Georgsmarienhütte entfernt. „Dass es ein Ballon von unserer Kirmes so weit in den Norden Englands schafft und dabei sogar die Nordsee überwindet ist schon unglaublich und dürfte wohl eine Rekorddistanz sein“, machte Bürgermeisterin Dagmar Bahlo den ebenso staunenden Gewinnerinnen deutlich. Auf die Reise nach England geschickt hatte den Ballon Charlotte Fröhlich, die sich sichtlich über den Hauptgewinn von Nageltalern im Wert von 50 Euro freute.
Zufälle gibt’s …
Etwas Glück hatte Charlotte trotz der großen Distanz zum Ausgangspunkt dennoch, wie Bürgermeisterin Bahlo anmerkte. Denn die Stadtverwaltung hatte tatsächlich noch eine weitere Postkarte aus England erreicht. Der Ballon wurde von Jo Thompson in Oswaldkirk am 21. September 2024 gefunden – ebenfalls eine Ortschaft in North Yorkshire, aber eben noch ein Stück weiter nördlich. Circa 645 Kilometer hatte der Ballon geschafft und wäre somit eigentlich der Gewinner gewesen: „Leider hatte beim Start des Ballons aber niemand etwas auf der Rückantwortkarte geschrieben, weshalb dieser nicht gewertet werden konnte“, so Bahlo.
Dennoch hielt der Fund eine Überraschung parat. In der mitgesendeten Postkarte schilderte Thompson, dass sie selbst einmal vor über 50 Jahren in Georgsmarienhütte gelebt hatte. Der Fund habe sie deshalb sehr gefreut und an die schöne Zeit in Georgsmarienhütte sowie an die liebenswerten Menschen erinnert. „Ein fast schon verrückter Zufall und eine tolle Nachricht, leider ohne „Happy End“ für die Absenderin oder den Absender des Ballons“, so Bahlo.
Platz zwei und drei landen in Hoptille und Friens
Ein glückliches Ende des Luftballonwettbewerbs konnten hingegen auch Rosi Leimkuhle und Julia Duram erleben, die den zweiten beziehungsweise den dritten Platz belegen konnten. Beide Ballons schafften dabei aber nicht den Sprung über den Ärmelkanal. In Hoptille in den Niederlanden wurde der Ballon von Rosi wiedergefunden – 193 Kilometer Luftlinie von Georgsmarienhütte entfernt. Dafür erhielt sie als Gewinn einen Gutschein für das Panoramabad in Höhe von 35 Euro. Nur 11 Kilometer weniger schaffte der Ballon von Julia. Das reichte aber für den dritten Platz. 182 Kilometer flog der Ballon nach Friens – ebenfalls in den Niederlanden. Auch Julia durfte einen Gutschein für das Panoramabad in Höhe von 25 Euro entgegennehmen.