Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Ein großer Beitrag für den Artenschutz: Im Rahmen der Naturschutzwoche der Niedersächsischen BINGO Umweltstiftung haben zwei Schulklassen aus dem Artland sogenannte Hirschkäfermeiler angelegt. Diese dienen als Lebensräume für den Nachwuchs der größten europäischen Käferart.
Das Team bestand aus einer dritten Klasse der Grundschule Gehrde sowie einer achten Klasse des Artland Gymnasiums Quakenbrück. Die Drittklässler schaufelten auf dem Grundstück von Torsten Pistol in Badbergen fleißig Löcher und füllten diese anschließend mit Totholz. Die Achtklässler waren ebenso fleißig auf dem Gut Vehr in Quakenbrück.
Fachliche Begleitung
Organisiert sowie technisch und fachlich begleitet wurden die Aktionen von Kristina Behlert, Gebietsmanagerin der TERRA.vita-Gebietskooperation Artland/Hase, und Ingo Zapp vom Forsthof Artland. Weitere Unterstützung und spielerisches Lernen steuerte Christiane Achelwilm, Leiterin des Lernstandortes Grafeld/Börstel, als Waldpädagogin bei.
Ersatzlebensraum für Hirschkäfer
„Die Aktion war eine ideale Mischung aus Lernen, körperlicher Betätigung und Spiel“, fasste Lehrerin Corinna Böckmann von der Grundschule Gehrde zusammen. Und dazu Artenschutz: Für den Hirschkäfer gehen in der aufgeräumten, stark bebauten und intensiv genutzten Landschaft immer mehr geeignete Lebensräume, vor allem für den Nachwuchs, verloren. Ein sonnig gelegener Meiler, der im Grunde aus totem Eichenholz im Boden besteht, mit jungen Eichen in der Nähe, bietet für den Käfer beste Bedingungen als Ersatzlebensraum.
Unterricht unter freiem Himmel
Ein positives Fazit zog auch Simon Nees, Biologielehrer am Artland Gymnasium: „Die Aktion hat allen Beteiligten nicht nur viel Freude bereitet. Die Schülerinnen und Schüler haben auch viel über unsere Umwelt gelernt.“ Einig waren sich die Lehrkräfte zudem, dass es zurzeit nichts Besseres gebe als Unterricht unter freiem Himmel. Dem stimmten die Kinder zu. Eines erklärte den Schultag im Freien sogar zum schönsten seines Lebens.
Beste Bedingungen für die Käfer
Vielleicht kommen die Schülerinnen und Schüler nochmal an einem Wandertag vorbei, um die ausgewachsenen Hirschkäfer beim Ausfliegen aus dem Meiler zu beobachten. Doch da müssen sie gegebenenfalls noch bis zum Abitur warten, denn drei bis acht Jahre seines Lebens verbringt der Käfer als Larve unter der Erde. Umso wichtiger, dass die Kinderstube alles bietet, was das Käferherz begehrt. Die besten Bedingungen hat die Fauna-Flora-Habitat-Art dank der tatkräftigen Unterstützung der Schülerinnen und Schüler allemal.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Projekt und zum Thema Fauna-Flora-Habitat sind erhältlich auf der Webseite der TERRA.vita-Gebietskooperationen unter www.terra-natura2000.de.