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Gute Nachricht des Tages: Osnabrücker Start-Up fördert Klimaprojekte durch CO2-Prämie

Ladestation für E-Autos (Symbolbild)

Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.

Mit dem Jahreswechsel wurden in Deutschland rund 40 Unternehmen gegründet, die sich allein dem Handel von Emissionszertifikaten widmen. Eines davon ist die mint future GmbH aus Osnabrück, die auf ihrer Website Besitzern von Elektrofahrzeugen ermöglicht, ihre THG-Prämie in Anspruch zu nehmen – und das Geld teilweise oder komplett in Klimaschutz-Projekte zu investieren. Das Start-Up möchte gemeinsam mit seinem Investor, der TÖNNJES International Group, den Handel mit CO2-Zertifikaten so transparent und nachhaltig wie möglich gestalten.

Wer ein reines Elektrofahrzeug besitzt, kann seit dem 1. Januar 2022 jährlich bis zu 400 Euro Vergütung für eingesparte CO2-Emissionen erhalten. Grund dafür ist die Treibhausgasminderungsquote, kurz THG. Sie verpflichtet Mineralölunternehmen dazu, ihren CO2-Ausstoß jedes Jahr um einen bestimmten Prozentsatz zu reduzieren. Schaffen sie das nicht, können sie die Verschmutzungsrechte anderer einkaufen, um Strafzahlungen zu umgehen. An diesem Handel dürfen mit Inkrafttreten des neuen BundesImmissionsschutzgesetzes (BImSchG) nun erstmals auch Privatpersonen teilnehmen. Damit die zahlreichen Einzelanträge das Umweltbundesamt nicht überstrapazieren, bündeln Unternehmen die THG-Quoten und überweisen nach Abzug ihrer Provision das Geld an die Verbraucher. Das Problem: Die Mineralölkonzerne verringern so nur rechnerisch ihren CO2-Ausstoß.

Vier Prozent der Prämie fließt bei mint future in Umweltprojekte

“Wir raten Fahrer*innen von Elektrofahrzeugen trotzdem dazu, ihre Prämie in Anspruch zu nehmen“, sagt Maximilian Stein, Geschäftsführer von mint future. „Bei Verzicht fällt die THGQuote an den Staat zurück und landet dann über eine Versteigerung bei den Mineralölkonzernen.“ Auf Wirkaufendeinethg.de können die Verbraucher einen Teil mint future oder den gesamten Betrag direkt über die Plattform in die Aufforstung von Waldgebieten oder den Ausbau der lokalen Lade-Infrastruktur investieren und damit zum Klimaschutz beitragen. Zudem unterscheide sich die Höhe der Prämie bei anderen Händlern oft. „Derzeit fließen bei uns rund vier Prozent der Prämien in die Umweltprojekte“, erklärt Stein. Um die THG-Quote geltend zu machen, genügt ein Foto des Fahrzeugscheins. Die Abwicklung erfolgt papierlos, am besten per Smartphone und über den Internet-Browser. Berechtigt sind Privatpersonen und Unternehmen, die E-Autos, E Roller, E-Nutzfahrzeuge oder E-Busse halten, sowie Betreiber von eingetragenen, öffentlichen Ladestationen. Plugin-Hybride sind ausgeschlossen.

Eigene KI-Lösung für den Quotenhandel

Um den Verkauf der THG-Quote so reibungslos wie möglich für die Verbraucher zu gestalten, setzt mint future in ihrer WebApp auf Künstliche Intelligenz (KI) und verwendet ihre eigene Software zur Automatisierung der Prozesse – und besonders sicheren Datenschutz. Bereits vor dem Launch der Website hatte das Trio eine KI zum Scannen von Fahrzeugscheinen entwickelt und vertrieben. Damit auch andere Firmen am Klimaquotenhandel partizipieren und gleichzeitig Geld für Umweltschutzprojekte sammeln können, bietet mint future ihre Lösung zusätzlich als White-Label-System für andere Unternehmen wie Autohäuser, Energieversorger oder Versicherungen an.

Win-Win-Situation für Kunden und Umwelt

Unterstützung in puncto Kapital, Marktzugang und Verwaltung erhält das Start-up von seinen Investitionspartnern der TÖNNJES International Group. Das Unternehmen aus Delmenhorst mit Joint Ventures in über 50 Ländern ist Weltmarktführer im Bereich der Fahrzeugidentifikation und entsprechend mit den Zulassungsstellen vernetzt. „Wir sind überzeugt von der Technologie, aber vor allem möchten wir den nachhaltigen Einsatz der THG-Quoten vorantreiben und sehen in dem Geschäftsmodell eine Win-Win-Situation für Endkund*innen und Umwelt“, sagt Jörn Bertram, Geschäftsführer von TÖNNJES. Den Kontakt zwischen den beiden Parteien stellte die Automotive Agentur Niedersachsen im vergangenen Jahr her. Wenige Wochen später gründeten Leimkühler, Stein und Warneke gemeinsam mit TÖNNJES die mint future GmbH. Seit Anfang des Jahres läuft der Handel mit den CO2-Zertifikaten über die Plattform Wirkaufendeinethg.de.


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