Freimaurer Thorsten Westhoff (links) und Thomas Wöbeking (rechts) übergeben symbolisch mit bunten Luftballons an die Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Dr. Ludwig Schulze und Gaby Altevogt die Spende in Höhe von 5.000 Euro. / Foto: Schulte
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Ein Grund zur Freude hat der Kinderschutzbund Osnabrück, denn er erhält von der Freimaurerloge „Zum Goldenen Rade“ 5.000 Euro. Eingesetzt wird das Geld für die Beratungsstelle mit Sitz am Goethering, die sich vor allem um Kinder kümmert, die körperliche und sexuelle Gewalt erfahren haben.
Der Kinderschutzbund ist eine Anlaufstelle für all diejenigen Kinder, die unter körperlicher oder psychischer Gewalt leiden – das kann etwa Vernachlässigung oder Selbstwertverlust durch verbale Erniedrigung sein. Der gemeinnützige Verein engagiert sich seit Jahrzehnten bundesweit für die Belange von Kindern. „Durch die Corona-Pandemie gibt es eine deutliche Zunahme von Familien, die sich an uns wenden“, so Gaby Altevogt, zweite Vorsitzende des Kinderschutzbundes. In Zeiten, in denen Familien eng zusammenleben mussten, sei es vermehrt zu Gewalt gekommen. Viele Kinder würden sich erst jetzt melden, da sie nun wieder in ihre gewohnten sozialen Systeme zurückgekehrt seien und sich erst dann zeige, dass sie sich verändert haben. „Das können ganz unterschiedliche Symptome sein, die Kinder zeigen, wenn es ihnen schlecht geht“, so Altevogt – von aggressiv über zurückgezogen bis hin zu Essstörungen. Sollte man ein stark verändertes Verhalten in seinem Umfeld bemerken, sollte man zunächst Ruhe bewahren und sich an Fachleute wenden – auch ein Gespräch mit den Eltern, in dem man seine Sorgen ausdrückt, kann ein erster Schritt sein.
Freimaurerloge spendet regelmäßig an Kinderschutzbund
„Für den Kinderschutzbund ist die Spende warmer Regen“, so Dr. Ludwig Schulze, erster Vorsitzender des Vereins. Denn das Angebot lebe größtenteils von Spendengeldern. Schulze ist selbst Mitglied in der Freimaurerloge „Zum Goldenen Rade“ und erhielt für sein jahrzehntelanges Engagement zum Wohle der Kinder im vergangenen Jahr die Bürgermedaille der Stadt Osnabrück.
In diesem Jahr erhielt der Kinderschutzbund für seine Arbeit erneut eine Spende der Freimaurerloge. Ein Mal im Monat geht bei den Brüdern der Loge der „Sack der Witwe“ umher. Ähnlich wie bei der Kollekte in der Kirche kann jeder für den vorgegebenen Spendenzweck das geben, was er möchte. So kamen in den vergangenen zwei Jahren stolze 5.000 Euro zusammen. „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, den Kinderschutzbund finanziell zu unterstützen“, so Thomas Wöbeking, Meister vom Stuhl der Osnabrücker Freimaurerloge. „Wir betrachten das als eine humanitäre Pflicht.“ Denn nur die Tat zeichne den Menschen aus. Daher werde auch nicht jede Spende öffentlich gemacht.
Wer steckt hinter den Freimaurern?
Die Freimaurerloge „Zum Goldenen Rade“ ist ein Zusammenschluss von Männern, die sich regelmäßig im Lortzinghaus treffen. Sie verwenden historische Rituale und Symbole, die auf die mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften zurückgehen. Im Vordergrund steht die eigene Persönlichkeitsentwicklung innerhalb einer brüderlichen Gemeinschaft. In der Regel können alle Interessierten aufgenommen werden, die die gleichen Werte vertreten. Ein Jahr lang lernen sich Anwärter und Loge kennen, dann erfolgt die traditionelle Aufnahme. Die Loge bildet nach eigenen Angaben einen Querschnitt der Gesellschaft ab – „vom Sozialhilfeempfänger bis zum Millionär“.