Geburtshilfe-Chefarzt Dr. Dr. Yves Garnier und Pflegeteamleiterin Birgit Santowski gratulierten Gloria Savi mit einem Strauß Blumen zur Geburt von Sohn Noah. Sie und ihr Mann Frank Sandjou haben bereits eine dreijährige Tochter. / Foto: Jens Lintel
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Im Klinikum Osnabrück haben sich die Babys dieses Jahr noch ein bisschen mehr beeilt. Nachdem die Geburtshilfeabteilung des Hauses auf dem Finkenhügel bereits im Jahr 2020 mit mehr als 1.730 Entbindungen und 1.780 Kindern einen neuen Rekord aufgestellt hatte, zeichnet sich dieses Jahr schon jetzt eine weitere Steigerung ab.
Mit Noah Sandjou, dem Sohn von Gloria Savi und Frank Sandjou, sind auf der Station von Chefarzt Privatdozent Dr. Dr. Yves Garnier nun bereits 1700 Geburten erfolgt und der Junge war das 1.750. Kind in diesem Jahr.
Werden noch die 1.800 Geburten geknackt?
„Ich gehe davon aus, dass wir bis Ende des Jahres bei annähernd 1.800 Kindern landen werden. Damit setzt es sich fort, dass bei uns von Jahr zu Jahr mehr Frauen entbinden. Vor zehn Jahren lagen wir noch bei etwa 1.200 Geburten“, freut sich Garnier. Der Chefarzt und Pflegeteamleiterin Birgit Santowski gratulierten Mutter Gloria Savi mit einem Strauß Blumen zur Geburt des Jungen, der am 15. Dezember um 1.15 Uhr zur Welt gekommen ist. Bei seiner Geburt war er 55 cm groß und wog 3570 Gramm. Seine Mutter war glücklich, dass bei der Entbindung alles gut geklappt hatte. Die 26-Jährige war am Tag danach wohlauf und hatte sich von allen Anstrengungen gut erholt. „Bei uns zuhause waren wir sechs Kinder – was meine Mutter da alles auf sich genommen hat, ist mir jetzt noch einmal deutlich geworden“, so die junge Frau.
Wie sie berichtet, ist zuvor auch Noahs Schwester Louarine, die nun drei Jahre alt ist, im Klinikum zur Welt gekommen. „Mir hat es schon bei ihr sehr gut gefallen und die Entscheidung fürs Klinikum war für mich klar. Als unsere Tochter zur Welt kam, habe ich nämlich hier gearbeitet.“ Sie habe damals eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Akademie des Haues absolviert, deren Abschluss ihr dann aber wegen der Tochter nicht möglich gewesen sei. Nach der Unterbrechung habe sie eine Ausbildung als Altenpflegerin aufgenommen, die sie nun bald beende.
Schwester Louarine besonders neugierig
Savi ist vor sechs Jahren aus dem westafrikanischen Land Benin nach Deutschland gekommen, sie lebt seit etwa fünfeinhalb Jahren in Osnabrück. Sie und ihr Mann Frank Sandjou, der eine generalistische Pflegeausbildung absolviert, sind gerade in eine neue Wohnung eingezogen, in der viel Platz für die beiden Kinder vorhanden ist. „Unsere Tochter hat zuletzt mit bei uns im Schlafzimmer geschlafen. Jetzt werden wir weiter vor allem darauf achten, dass sie sich in der neuen Situation wohl fühlt.“
Das Mädchen sei besonders neugierig auf den Bruder gewesen, schildert Savi. „In der Nacht der Geburt war sie ganz lange wach. Als mein Mann und sie am nächsten Morgen gekommen sind, hat sie immer wieder nach Noah gesehen. Und sie hat uns zwei Rosen geschenkt. Das war wirklich schön.“ Ihr Mann Frank ist 26, also drei Jahre jünger als sie – aber das stört sie nicht. „Er ist der Richtige“, meint Gloria Savi.
Als die Mutter durchblicken ließ, dass sie und ihr Mann über ein drittes Kind nachdenken, riet Chefarzt Garnier zu einem Abstand von zwei Jahren und wollte – natürlich im Scherz – gleich eine Verabredung mit ihr treffen. Aber diesem Ansinnen wich die junge Frau aus. „Vorläufig jedenfalls. Wir haben uns noch nicht entschieden – und wir hatten an einen Abstand von drei Jahren gedacht. Ich habe jedenfalls nichts dagegen, wenn es noch ein Jahr länger dauert, auch wenn es mir hier auf der Station ja wirklich gut gefällt.“
Nächstes Jahr noch mehr Geburten möglich
Chefarzt Garnier rechnet damit, dass die Geburtenzahlen im Klinikum Osnabrück im kommenden Jahr noch einmal deutlich nach oben gehen. „Es kommen zunehmend Frauen aus Ibbenbüren zu uns. Das hat sich bereits das ganze Jahr bemerkbar gemacht und wird sich nun, nachdem die Geburtsstation dort geschlossen wurde, noch stärker bemerkbar machen.“ Ibbenbüren wird, nachdem auch die Geburtsstationen in Greven, Steinfurt und Warendorf nicht mehr bestehen, aus Rheine oder Münster mitversorgt. „Da ist der Fahrweg nach Osnabrück vielfach kürzer“, so Garnier. Wie er erklärt, hat sich das Klinikum Osnabrück auf die Steigerung eingerichtet. Im neuen Kreißsaal-Trakt, der nach Abschluss des Ausbaus im Herbst kommenden Jahres eröffnet wird, stehen künftig sechs Entbindungsräume zur Verfügung, in denen Babys zur Welt kommen können – zwei mehr als jetzt im Übergang mit bereits vier Kreißsälen.