Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation „Nabaa“ haben die Johanniter vorgestern (12. August 2020) mit der Verteilung von Nahrungsmittelpaketen an 350 Familien begonnen. Die Menschen stammen aus den wenige hundert Meter vom Beiruter Hafen entfernten Stadtteilen Karantina und Bourj Hammoud.
Die Explosion in Beirut Dienstag (4. August 2020) hat die bereits kritische Wirtschaftslage und Versorgung weiter verschärft. So haben viele Menschen aus den angrenzten Vierteln ihre Arbeit verloren. Mit den nun verteilten Nahrungsmitteln kann die Grundversorgung der Familien verbessert werden. Die Pakete beinhalten Nudeln, Öl, Tee, Zucker, Hülsenfrüchte, Burghul und Reis sowie Konserven. „Aufgrund der beschädigten Küchen und Kochutensilien können die Menschen teilweise nicht mehr kochen, weshalb wir sie mit Konserven für den einfachen Verzehr versorgen“, so Yasser Dawoud, Leiter von Nabaa.
50.000 Menschen benötigen Unterstützung
In den kommenden Tagen wird es weitere Verteilungen sowie Bargeldhilfen für 242 Familien geben. „Die ersten Erkundungen vor Ort haben ergeben, dass rund 50.000 Menschen weitere Unterstützung mit Nahrungsmitteln, Bargeld sowie Werkzeug zur Reparatur ihrer Wohnungen benötigen“, so Luisa Rueda, Regionalbüroleiterin der Johanniter für den Nahen Osten. Die Johanniter prüfen deshalb, wie sie die Menschen in den kommenden Wochen unterstützen können.
Hintergrund
Am Dienstag vergangener Woche explodierte ein Lager im Hafenviertel Beiruts. Die Detonation tötete über 150 Menschen, mehr als 6.000 Menschen wurden verletzt. Weite Teile der Stadt wurden zerstört oder beschädigt. Der Libanon leidet bereits seit längerem unter einer schweren Wirtschaftskrise. Durch den Lockdown während der Corona-Pandemie hat sich die Situation im Land noch verschärft. Die Arbeitslosigkeit ist seither stark angestiegen, ebenso die Preise für Lebensmittel, worunter besonders die ärmere Bevölkerung und rund zwei Millionen Flüchtlinge im Land leiden.
Über die Johanniter-Auslandshilfe
Die humanitäre Hilfe im Ausland ist eine satzungsgemäße Aufgabe der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Sie wird durch die Johanniter-Auslandshilfe umgesetzt. In 11 Länderbüros und in Berlin arbeiten mehr als 280 internationale und lokale Mitarbeitende. Die Johanniter sind bereits seit acht Jahren im Libanon tätig. Gemeinsam mit ihren Partnern unterstützen sie hier vor allem palästinensische und syrische Flüchtlinge bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. So erhalten derzeit 540 Jugendliche Flüchtlinge eine Berufsausbildung im Libanon.
Spenden
Die Johanniter und „Aktion Deutschland Hilft“ rufen zu Spenden für die Menschen im Libanon auf:
- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Stichwort: „Libanon“, IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)
- „Aktion Deutschland Hilft“, Stichwort „Beirut/Libanon“, IBAN: DE62 3702 0500 0000 10 20 30 (Bank für Sozialwirtschaft)