Roland Woitsch – bereit für die musikalische Walz / Foto: Tobias Rottenkolber
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Roland Woitsch, bayerischer Sportbegeisterter und Straßenmusiker plant eine musikalische Walz für den guten Zweck. Vom 18. bis zum 23. Oktober möchte er von seiner Heimat Hepberg bei Ingolstadt bis in den hohen Norden nach Bremervörde radeln. Ziel ist es, Spenden für die Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal zu sammeln.
Innerhalb von sechs Tagen möchte Roland Woitsch die 951 Kilometer lange Strecke von Hepberg nach Bremervörde an der Nordsee zurücklegen. Der Sportbegeisterte wird am 18. Oktober um acht Uhr morgens in seiner Heimatstadt starten und plant, am 23. Oktober um 20 Uhr im hohen Norden anzukommen.
Musik an verschiedenen Stationen
Während der Fahrradtour hält Woitsch an verschiedenen Stationen. An diesen Standorten wird er dann mit seiner Gitarre für musikalische Unterhaltung sorgen. Als Straßenmusiker möchte er Geld sammeln um es dann an die Hochwasserhilfe zu spenden, die den Betroffenen von der Flutkatastrophe helfen. Woitsch war betroffen von dem Schicksal der Flutopfer, weshalb er sich zum Ziel gesetzt hat, ihnen mit einer Spende unter die Arme zu greifen. Der vorletzte Halt soll am 22. Oktober in Osnabrück oder Umgebung erfolgen. „Roland hat noch keine richtigen Pläne für seine Stopps, da wird er eher spontan entscheiden, wann er eine Pause braucht. Er kennt die Gegebenheiten eines Standorts nicht, wird aber das beste daraus machen“, erklärt Ansprechpartnerin Christiane Vatter-Wittl.
Tour verfolgen auf den Social-Media-Plattformen
Woitsch wird die gesamte Tour auf seinen sozialen Medien dokumentieren. Auf Facebook (Roland Woitsch), Instagram (woitsche) und Snapchat (woitsche) werden die täglichen Fortschritte zu sehen sein. Auch im Vorfeld möchte er schon Informationen zu den einzelnen Routen teilen.
Kein Essen und Trinken für den jungen Sportler?
Woitsch hat sich für seine Walz mehrere Regeln auferlegt, die er streng befolgen wird. Er nimmt kein Geld mit und reist nur mit seiner Gitarre und einem Sparstrumpf für die Spendengelder. Essen und Trinken darf er nur, wenn es ihm gekauft und vor die Nase gesetzt wird. Unsere Redaktion hat nachgefragt, was passieren wird, wenn ihm niemand etwas anbieten wird. „Auf keinen Fall wird Roland betteln, da hungert er lieber. Er hat aber einen Flyer dabei und wird auch in seinen musikalischen Beiträgen auf sein Vorhaben aufmerksam machen“, erläutert Vatter-Wittl. Alles was der Straßenmusiker erspielt wird ausnahmslos in dem Sparstrumpf verstaut und gespendet.
Spenden von Außenstehenden möglich
Alle, die sich an der gemeinnützigen Aktion beteiligen möchten, können im Vorfeld oder während der Tour spenden. Genauere Informationen hat Woitsch auf seinem Facebook-Account geteilt. Außerdem möchte er Firmen finden, die die gesamte Strecke sponsern wollen. Diese können dann einen Betrag in Höhe von zehn, 25 oder 50 Cent, sowie einem oder zwei Euro pro Kilometer wählen. Im Gegenzug stellt Woitsch das Firmenlogo auf seinen sozialen Medien online. Die Spenderinnen und Spender müssen aber nur zahlen, wenn der Sportler sein Pensum tatsächlich geschafft hat und im vorgegebenen Zeitraum, also am 23. Oktober um 20 Uhr in Bremervörde angekommen ist. Falls er es nicht schaffen sollte, wird ausschließlich der durch Musik erwirtschaftete Teil gespendet. „Für Roland ist es keine Option es nicht zu schaffen. Er muss um 20 Uhr ankommen, denn er hat einen wichtigen Auftritt im Norden“, sagt Vatter-Wittl.
Radtour findet auch bei Regen statt
Die geplante Walz findet bei jedem Wetter statt und fällt nur dann aus, wenn die Corona-Bedingungen es nicht zulassen oder eine Unwetterwarnung die Fahrt zu gefährlich machen würde. Falls die Tour deswegen entfallen muss, verschiebt Woitsch diese auf den Frühling 2022. Eine Bekannte fährt die Route mit ihrem Wohnmobil ab, das Woitsch aber ausschließlich zum Schlafen verwenden wird.
Unterstützung der Betroffenen
Auf der Rückfahrt möchte Roland Woitsch über das Ahrtal fahren und den entstandenen Schaden durch die Flutkatastrophe im Sommer 2021 mit eigenen Augen sehen. Der Bürgermeister Rüdiger Fuhrmann aus dem Ahrtal unterstützt das Vorhaben und ist sogar Schirmherr der Aktion. Er verfügt über den Schlüssel zum Sparstrumpf, weshalb es für Woitsch eine Überraschung sein wird, wie viel Geld durch die Musik zusammengekommen ist. Grund für die Tour ist der Wunsch, Bedürftige zu unterstützen und den Zusammenhalt in Deutschland zu stärken.