v.l. Dirk Levien, Benno Schomaker, Christian Schäfer, Mika Osthoff, Olaf Osthoff, Britta Niemeyer, Brigitte Pelkmann ( Erste Vorsitzende des Fördervereins), Hermann Bücker (Schiedsrichter der Elfmeter-Turniere)
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Fußball für einen guten Zweck: Bei mehreren Elfmeterschießen-Turnieren in der Region Osnabrück, sammelte die Agentur Schäfer, Events & Medien unter Organisation von Geschäftsführer Christian Schäfer 1.030 Euro. Das Unternehmen Levien Sails & Drive verdreifachte diese Summe, die nun an den Förderverein der Montessori-Schule feierlich übergeben worden ist.
Montessori-Schule: Individuell gestalteter Schulalltag
Die Montessori-Schule begleitet rund 250 Kinder und Jugendliche mit einer geistlichen oder körperlichen Beeinträchtigung von dem Tag der Einschulung in der ersten Klasse bis zu ihrem Abschluss in Klasse 12. Im Laufe ihrer Schulzeit werden die Kinder in den einzelnen Lerngruppen mit Beendigung der vierten Klasse mehrfach neu kombiniert, um ihnen zu ermöglichen, mit neuen Menschen und unbekannten Erfahrungen umzugehen. Jede Klasse umfasst um die sieben Schülerinnen und Schüler, die von einer Lehrkraft und einem pädagogischen Mitarbeitenden betreut werden. Die Kinder behandeln jeweils einen Lerngegenstand, der an ihre individuelle Entwicklung angepasst ist. “Bei uns wird das Mittagessen zum Unterricht. Die Kinder lernen, wie man den Tisch richtig deckt und auch die Tischmanieren. Wir bringen ihnen auch bei, einkaufen zu gehen oder den Busfahrplan zu lesen. Das Ziel ist, ihnen in Zukunft ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen” erklärt Benno Schomaker, Schulleiter der Montessori-Schule. Die Lernenden erhalten nach Schulende kein Abschlusszeugnis und während ihrer Laufbahn keine Noten, stattdessen verlassen sie mit einem Abgangszeugnis die Schule.
Förderverein freut sich über Spende
Der 1981 gegründete Förderverein der Montessori-Schule setzt sich für einen vielseitig gestalteten Lernalltag für die Kinder und Jugendlichen ein. Es gibt ein Therapiepferd, zu dem die Schülerinnen und Schüler eine besondere Verbindung aufgebaut haben. Außerdem ermöglicht ein Bully, dass die Kinder verschiedene Ausflüge unternehmen und so an dem gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen können. “Wir sind genau auf solche Dinge angewiesen. Unsere Schülerinnen und Schüler können das wirklich gut gebrauchen und deshalb sind wir unfassbar dankbar”, äußert sich Schomaker über die Spende. Mit dem Geld soll der Montessori-Schule ermöglicht werden, eine FSJ-Stelle zu besetzen, die nur zu einem Viertel von der Bohnenkamp-Stiftung finanziell unterstützt worden ist. “Wir sind wirklich außerordentlich dankbar für diese Spende. So eine Summe haben wir noch nie erhalten, ohne es vorher anfragen zu müssen”, freut sich Britta Niemeyer, Vorstandsmitglied des Fördervereins.
Elfmeterschießen für einen guten Zweck
Zu Beginn sollte eine einfache Spendenbox bei den Turnieren aufgestellt werden, doch bei der Organisation kamen schnell Zweifel über die Wirksamkeit auf. “Wir haben schließlich beschlossen, dass die Vereine, die bei den Turnieren geschossen haben, eine Summe festlegen sollten, die sie spenden wollten”, erzählt Olaf Osthoff, Teilnehmer der Turniere und Erster Elternvorsitzender der Montessori-Schule. Ungefähr 70 Prozent der Teilnehmenden haben Interesse an der gemeinnützigen Seite der Turniere gezeigt – eine große Freude für Olaf Osthoff und seinen Sohn Mika Osthoff, der ebenfalls Schüler der Montessori-Schule ist. “Ich bin positiv gestimmt, dass es in Zukunft mehr solcher Projekte geben wird. Ich habe auch ein großes Interesse von außerhalb gespürt und denke, dass sich auch unabhängig der Turniere einige Vereine für die Montessori-Schule einsetzen wollen”, so Dennis Kurth, Moderator und Turnierleiter des Elfmeterschießen.”Man weiß einfach, dass man etwas erreicht hat und dass es für einen guten Zweck ist”, so Osthoff.
Hürden aufgrund der Corona-Pandemie im Schulalltag
Während der Corona-Pandemie hatte die Montessori-Schule nicht wie andere Schulen der Region geschlossen, sondern arbeitete im Szenario B. Die Gruppen waren zweigeteilt und die Kinder mussten jeden zweiten Tag in die Schule. “Für die Kinder muss das wirklich schwer gewesen sein. Die Nachmittagsbeschäftigung fehlte und während des Lernens zuhause brauchten sie die 100-prozentige Aufmerksamkeit ihrer Eltern”, sagt Dirk Levien, Geschäftsführer von Levien Sails & Drive.
Wunsch nach mehr Inklusion
“Es braucht einfach eine grundsätzliche Veränderung der Haltung gegenüber Menschen mit einer geistlichen oder körperlichen Beeinträchtigung in unserer Gesellschaft. Man darf nicht mehr nur die Behinderung sehen, sondern muss die Persönlichkeit des Menschen schätzen”, schließt Schulleiter Schomaker abschließend ab.