Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
17 Mauersegler-Jungtiere zählten Diplom-Biologe Axel Degen und Wallenhorsts Umweltbeauftragte Isabella Markfort in diesem Jahr unter dem Dach des Wallenhorster Rathauses. Jungvögel, die vor Jahren am Rathaus ausgebrütet wurden, kommen als Altvögel zurück, um ihrerseits hier Junge großzuziehen.
Die Nistkästen hängen seit 2005 unter dem Dach des Wallenhorster Rathauses. 2010 nutzten die ersten Mauersegler sie zur Brut. Seit 2011 werden die Tiere jährlich beringt, um ihre Brutplatztreue und das Ansiedlungsverhalten besser zu verstehen. Anders als in den vergangenen Jahren waren in diesem Jahr alle neun Kästen besetzt.
Altvögel kehren wieder, um Jungtiere aufzuziehen
Da die Tiere in diesem Jahr unterschiedlicher entwickelt waren als sonst und beim ersten Termin nicht alle groß genug waren, um sie mit Ringen zu versehen, fanden diesmal zwei Termine statt. Nun sind alle Nestlinge mit Ringen der Vogelwarte Helgoland zur individuellen Wiedererkennung versehen. „Insgesamt sechs erwachsene Tiere konnten ebenfalls während der Fütterung der Jungtiere den Kästen entnommen werden. Vier von ihnen waren unberingt und wurden wie die Jungtiere mit einer individuellen Nummer versehen“, so Markfort. „Zwei der Altvögel waren bereits beringt. Beide dieser Tiere sind bereits am Rathaus geschlüpft und ziehen nun selbst ihre Jungtiere hier auf.“
Nistkästen statt Hohlräume
Mauersegler kommen erst Ende April bis Anfang Mai aus dem afrikanischen Winterquartier nach Deutschland und bleiben nur gut drei Monate zur Aufzucht ihrer Jungen. Anfang August fliegen sie schon wieder Richtung Süden. Mauersegler sind überaus angepasst an das Leben in der Luft und verbringen, außer in der Brutzeit, den Großteil ihres Lebens dort. Sie schlafen sogar im Fliegen. In großer Höhe jagen sie mit weit geöffnetem Schnabel Insekten.
Leider werden Nistmöglichkeiten für Mauersegler, die ursprünglich Felsbrüter waren, immer seltener. Heutzutage brüten sie in der Regel in Hohlräumen an mehrgeschossigen Gebäuden. Diese Hohlräume werden bei Sanierungen oft entfernt. Eine Alternative sind Nistkästen. Diese sollten in mehr als fünf Meter Höhe mit freiem Anflug an höheren Gebäuden hängen wie beispielsweise am Rathaus.