Das Kinderhospital Osnabrück am Schölerberg erweitert um eine neue Intensivstation zur Langzeitbetreuung psychisch schwer kranker Jugendlicher. Das Land Niedersachsen fördert den Neubau finanziell. In der letzten Woche übergab Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast aus dem Niedersächsischen Gesundheitsministerium einen Förderbescheid über zwei Millionen Euro.
Bedarf an Intensivbetreuung bei Kindern und Jugendlichen gestiegen
Das Kinderhospital am Schölerberg ist eine Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit derzeit 82 Plätzen. In den vergangenen Jahren hat sie sich zu einem Schwerpunktkrankenhaus für die Intensivtherapie und -pflege für Kinder und Jugendliche entwickelt. Der Bedarf an Intensivpflege sei deutlich gestiegen, berichtet Werner Terhaar, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung. „Leider sehen wir immer mehr Jugendliche, die hochgradig behandlungsbedürftig sind. Sie fühlen sich den Herausforderungen, die das familiäre Umfeld, das Schul- oder auch das Berufsleben stellen, nicht mehr gewachsen und zeigen schwere psychiatrische Erkrankungen. Oftmals geht dies mit Selbstverletzungen einher. Wir wollen mit unserem Erweiterungsbau gerade der Langzeittherapie dieser schwer erkrankten Jugendlichen ein spezielles Intensivbetreuungsangebot zur Verfügung stellen.“
Kinderhospital erhält neue Intensivstation
Mit der Erweiterung soll die Versorgung für jugendliche Intensivpatienten, insbesondere in der Langzeittherapie und -betreuung, verbessert werden. Dabei soll eine wohnliche Atmosphäre mit den Schutzanforderungen einer kinder- und jugendpsychiatrischen Intensivstation in Einklang gebracht werden. Für diese Zielgruppe gibt es derzeit in der Stadt Osnabrück und auch im Landkreis kein speziell zugeschnittenes Angebot. Auf der Station wird es neben den eigentlichen Patientenzimmern, Therapie- und Schulräume, sowie Arzt- und Psychologenzimmer auch Freizeitmöglichkeiten geben. Ein besonderes Highlight dürfet die offene Begegnungsfläche auf dieser Station werden: Hier sollen Patienten miteinander Zeit verbringen können und außerdem grenzt das offene Dienstzimmer unmittelbar an, sodass die Schwelle, Gespräche mit den Mitarbeitenden zu führen, bewusst niedrig gehalten wird. Die Gesamtkosten für die neue Station, die insgesamt eine Fläche von 1000 Quadratmetern umfasst, liegen bei rund elf Millionen Euro. Insgesamt liegt die Förderung des Landes für den Neubau bei zehn Millionen Euro. Baustart soll in der ersten Jahreshälfte 2025 sein, fertiggestellt wird die Station dann voraussichtlich Ende 2026.
Investition fördert Zukunftschancen von Jugendlichen
Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast betont bei der Übergabe des Förderbescheids: „Krankenhäuser müssen nicht nur auf dem neuesten Stand der Medizin sein, sondern auch ihre Untersuchungs- und Behandlungsbereiche an die veränderten Bedarfe der Patientinnen und Patienten anpassen, um eine optimale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.“ Mit den Mitteln werde ein wichtiger Teil des Versorgungsangebots der psychiatrischen Einheit am Kinderhospital ausgebaut, so Arbogast: „Eine frühzeitige, professionelle Behandlung psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen ist nicht nur eine Investition in ihre gegenwärtige Lebenssituation, sondern prägt nachhaltig ihre Zukunft.“ Die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Intensiveinheit sei ein wichtiger Schritt, damit die Fachklinik gut aufgestellt sei, um eine umfassende und zeitgemäße Versorgung für junge Menschen sicherzustellen.