Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Für einige Kinder aus finanzschwachen Familien fällt aufgrund der Corona-Krise seit einigen Monaten das warme Mittagessen aus. In Kooperation mit den Evangelischen Stiftungen Osnabrück hat die Stadt Osnabrück deswegen die „Familienkochbox Osnabrück“ ins Leben gerufen.
Ab dieser Woche können bedürftige Familien, die eine Berechtigung zur Teilnahme am „Bildung und Teilhabe“-Programm haben, die Kochbox bestellen. Sie enthält neben gesunden Zutaten auch eine einfache Kochanleitung in englischer sowie deutscher Sprache. Die Boxen können sowohl telefonisch als auch im Internet bestellt werden. Am vereinbarten Ablageort kann die Kochbox Osnabrück dann von den Familien abgeholt werden – ganz ohne persönlichen Kontakt. Finanzielle Unterstützung für das Projekt findet die Stadt Osnabrück bei den Evangelischen Stiftungen.
Schnelle und unbürokratische Hilfe
Seit mehreren Wochen steht in Osnabrück die Forderung im Raum, das warme Mittagessen für Kinder aus finanzschwachen Familien zu ersetzen. Da seit Mitte Dezember für viele Kinder kein Präsenzunterricht stattfindet, fällt für sie auch das Mittagessen aus. „Wenn rund 2.500 Kinder in Osnabrück ohne ein warmes Mittagessen auskommen müssen, dann ist hier kurzfristige und unkomplizierte Hilfe erforderlich. Die Evangelische Stiftungen beteiligen sich darum selbstverständlich an der Finanzierung der Kochboxen,“ so Johannes Andrews, Vorstand der Evangelischen Stiftungen zum Start des Hilfsprojektes „Kochbox Osnabrück“. „Uns wird von verschiedenen Seiten immer wieder zugetragen, wie Kinder in vielerlei Hinsicht von den Folgen der Pandemie getroffen sind. Die fehlenden Mittagessen sind da eins von vielen, zum Teil erschreckenden Beispielen. Ich bin überzeugt, dass mit dem Ende der Pandemie noch viel Not sichtbar werden wird und die Evangelischen Stiftungen sehen es als ihre Aufgabe, gerade denen möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen, deren Not vielleicht nicht immer ganz so offensichtlich ist“.
Familien bereits kontaktiert
Berechtigt für die Bestellung der Kochboxen sind Familien, denen eine „Bildung und Teilhabe“-Bewilligung der Stadt vorliegt und die ihren Wohnsitz in Osnabrück haben. Die berechtigten Familien wurden von der Stadt Osnabrück kontaktiert. „Wir wissen, wie wichtig ein kostenloses Mittagessen für Kinder aus sozialschwachen Familien ist“, erzählt Wolfgang Beckermann, erster Stadtrat von Osnabrück. „Deswegen freuen wir uns, das das Projekt so schnell angelaufen ist.“ Die ersten Anmeldungen für die Kochbox sind bereits eingegangen: 250 Bestellungen sind beim Caterer „Vita Catering“ aus Wardenburg bis jetzt angekommen. Der Speiseplan enthält immer eine vegetarische Variante oder eine Variante mit Fleisch. „Wir haben versucht darauf zu achten, dass der Bestellvorgang und auch die Kochrezepte einfach gehalten sind“, so Kerstin Schlüter, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Osnabrück. Bis jeweils zum Freitag einer Woche müssen die Menüs ausgewählt und bestellt werden, am Wochenende werden die Kochboxen dann verteilt.
Die Kochbox Osnabrück mit Inhalt. / Foto: Peter Penaat.