Ein Hochschulabsolvent entwickelte mit seinem Start-up VisioLab ein Kamerasystem, das Speisen und Getränke in Mensen erkennt und digital verarbeitet (HASEPOST berichtete). Mit seiner Idee gewann er jetzt den Ideenwettbewerb des Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen.
Ein bekanntes Szenario: Lange Anstehzeiten an den Kassen von Mensen und Kantinen aufgrund von Personalmangel. Um dieses Problem zu beheben, hat Hochschulabsolvent Tim Niekamp mit seinem Start-up VisioLab ein Kamerasystem entwickelt, das die Gerichte auf den Tabletts in Mensen und Kantinen erkennt und gleichzeitig mit einem Bezahlsystem verknüpft ist. Für diese Idee wurde er jetzt beim Ideenwettbewerb des Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen mit dem ersten Platz ausgezeichnet, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
Erkennung durch Algorithmus
„Wir freuen uns wahnsinnig über die Platzierung“, sagt der Gründer und CEO von VisioLab und hat ein klares Ziel: „Wir bewegen uns im Bereich der disruptiven Technologien und ich bin mir sicher, dass sich auch die Bezahlvorgänge in den nächsten fünf Jahren sehr verändern. Dann soll VisioLab ein relevanter Player sein.“ In der Praxis sieht das dann so aus: Der Kunde stellt sein Essenstablett unter das Kamerasystem, welches ein Foto vom Tablett erstellt. Der Algorithmus verarbeitet nun im Hintergrund die Bilddaten und erkennt so, welche Speisen und Getränke sich auf dem Tablett befinden und wie viel sie jeweils kosten. Abschließend zahlt die Kundin oder der Kunde mit seiner Karte.
Prototypen bereits am Campus Westerberg
Bevor VisioLab im Markt eingeführt werden kann, muss der Algorithmus noch lernen und mit möglichst vielen Daten, also Bildmaterial, gefüttert werden. Dafür stehen aktuell zwei Prototypen in der Mensa am Campus Westerberg und fotografieren täglich zahlreiche Gerichte. „Das ist wie bei einem Kleinkind. Dort zeigt die Mutter immer wieder auf eine Katze und sagt ‚Das ist eine Katze‘. Irgendwann weiß das Kind, das ist eine Katze. Das Gleiche passiert mit dem Algorithmus auch. Nach zahlreichen Fotos von Spaghetti Bolognese erkennt er irgendwann das Gericht von alleine“, erklärt der 26-Jährige, der an der Hochschule Osnabrück Betriebswirtschaft studiert hat. In den kommenden Monaten soll das erste Gerät betriebsbereit sein.