Das Moderationsteam Judith Bange und Andre Voss bei der StudyUp-Übertragung aus dem mobilen Studio am Caprivi-Campus. / Foto: Hochschule Osnabrück
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Fährräder aus Bambus, neue Antriebe für alte Autos und Krisen als Chance. An der Hochschule Osnabrück wurden 32 Preisträgerinnen und Preisträger für ihre herausragenden Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
„Jede Abschlussarbeit ist herausragend und einzigartig. Vielfach sind diese Arbeiten wie auch die Projekte im Laufe des Studiums in Kooperation mit externen Partnern entstanden. Auch für diese Unterstützung möchte ich meinen Dank aussprechen. Durch diese Vernetzung mit der Region entstehen Arbeiten mit hoher Praxisrelevanz und direktem Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram. Bei der diesjährigen Verleihung des StudyUp-Award wurden 32 Studierende für ihre erstklassigen Abschlussarbeiten geehrt. Der Förderpreis für hervorragende Leistungen wird von namhaften Unternehmen, Organisationen, Verbänden und Stiftungen gestiftet und in den verschiedensten Kategorien vergeben. Die Vielfalt an Auszeichnungen spiegelt das breite Fächerspektrum der Hochschule wider, in der in den unterschiedlichsten Bereichen Studien- und Forschungsleistungen erbracht werden.
Maschinenbau: Bambusfährräder in Serie
„Es ist ein tollen Gefühl, wenn die Zeit und die Mühe, die man in diese Arbeit gesteckt hat, wertgeschätzt werdend“, so Daniel Buhler, der für seine Abschlussarbeit im Bereich Maschinenbau ausgezeichnet wurde. Er hat seine Bachelorarbeit über das Thema ‚Konzeptionierung, Berechnung und Konstruktion eines Bambusfahrrades für die Serienproduktion‘ geschrieben. „Bambusfahrräder gibt es schon, aber die werden bisher in aufwändiger Handarbeit hergestellt und sind dementsprechend auch sehr teuer“, erklärt der 29-Jährige. „Daher wollte ich ein Konzept entwickeln, wie man die Herstellung in Serie umsetzten und auch automatisieren kann.“
Prototyp aus Bambus
Durch verschiedene Versuche hat er die Belastbarkeit des Bambus getestet, um eine Grundlage für seine Berechnungen zu schaffen, und am Ende einen Prototyp gebaut. „An diesem Prototypen wird aktuell auch weitergearbeitet. Es gibt weitere Abschlussarbeiten, die sich beispielsweise mit Verbesserungen oder mit den unterschiedlichen Regelungen und DIN-Normen befasst, um eine Straßenzulassung für das Fahrrad zu bekommen.“ Ausgezeichnet wurde Buhler von der Kreishandwerkerschaft Osnabrück. „Daniel Buhler hat ein anspruchsvolles und technisch interessantes Thema für klimafreundliches, nachhaltiges und modernes Handwerk präsentiert – für die Kreishandwerkerschaft ein würdiger und verdienter Preisträger. Wir gratulieren herzlich!“ kommentiert Thorsten Coch, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, die Auszeichnung.
Fahrzeugtechnik: Neue Antriebe für alte Autos
Ebenfalls mit dem Thema Mobilität beschäftigte sich Julius Hartlage. Der Fahrzeugtechnik-Student befasste sich in seiner Abschlussarbeit mit der Integration eines modernen Antriebssystems in einen Oldtimer. Dafür entwickelte er ein Konzept, wie ein modernen Motor, samt Getriebe und der damit verbundenen Elektronik in einen Oldtimer, in diesem Fall einen MG Midget eingebaut werden kann und hat dies auch umgesetzt. „Durch die Nutzung moderner Antriebstechnik wird das Auto wesentlich umweltfreundlicher. Einen Katalysator, der die Abgase filtert und reinigt und damit die Schadstoffemissionen drastisch reduziert, war im Original gar nicht vorhanden“, erläutert Hartlage. Über die Prämierung seiner Arbeit von der Konrad-Schäfer-Stiftung freut er sich sehr: „Die Corona-Pandemie hat die Suche nach einem Platz für meine Abschlussarbeit sehr schwierig gemacht, daher freue ich mich umso mehr über die Auszeichnung.“
Wirtschaftspsychologie: Die Krise als Chance?
Auch in der Bachelorarbeit von Christina Bosse spielte die Pandemie eine entscheidende Rolle. Mithilfe von Befragungen untersuchte sie, wie Achtsamkeit und Wohlbefinden in Krisenzeiten miteinander zusammenhängen, am Beispiel der Corona-Pandemie. Auf diese Idee haben sie ihre eigenen Eindrücke in der Pandemie gebracht. „Als ich nach einem Thema für meine Bachelorarbeit gesucht habe, befanden wir uns gerade in einem Lockdown. Da habe angefangen mich verstärkt mit Achtsamkeit zu befassen und gleichzeitig gemerkt, dass das Thema auch für viele andere immer relevanter wird“, sagt die Preisträgerin.
Wohlbefinden in der Krise
Am Beispiel von Yoga, Meditation und Autogenem Training untersuchte sie daher, wie sich das Wohlbefinden in Zeiten einer Krise verändert, und kam zu dem Ergebnis, dass Achtsamkeit und das Wohlbefinden in der Krise in einem positiven Zusammenhang stehen. „Das war auch meine Motivation mich für den StudyUp-Award zu bewerben. Ich wollte auf diese positiven Auswirkungen aufmerksam machen. Ich wünsche mir, dass Politik und Unternehmen gute Rahmenbedingungen für die Kultivierung einer regelmäßigen Achtsamkeitspraxis schaffen“, so Bosse. Ihre Abschlussarbeit wurde von der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück ausgezeichnet.
Insgesamt stifteten 27 Unternehmen, Organisationen, Verbände und Stiftungen 32 Preise mit einem Preisgeld von insgesamt 19.250 Euro.