Gerettete Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen, anstatt sie zu vernichten – dafür ist die Osnabrücker Tafel e.V. unterwegs. Um die Lebensmittelspenden von Supermärkten oder Produzenten einzusammeln, werden dabei täglich viele Kilometer für den Transport zurückgelegt. Hohe Spritkosten machen daher einen großen Teil des jährlichen Budgets aus. Um so willkommener kam da die Zusage der Evangelischen Stiftungen Osnabrück, auch für die nächsten Jahre die Betriebskosten des gesamten Fuhrparks der Osnabrücker Tafel zu übernehmen.
„Wir wollten, dass die Tafeln für eine längere Zeit planen können. Sie übernehmen eine wichtige Aufgabe für unsere Gesellschaft und Unterstützung von bedürftigen Personen ist in unserem Stiftungszweck fest verankert“, begründet Johannes Andrews, der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Stiftungen, die Entscheidung. Bis Ende 2026 unterstützen die Stiftungen die Tafel mit 60.000 Euro pro Jahr. In diesem Umfang helfen sie der Tafel schon seit der Corona-Pandemie, die große finanzielle Herausforderungen bedeutete.
Die Heinrich Fip GmbH & Co. KG sitzt als langjähriger verlässlicher Partner der Stiftungen bei der guten Sache ebenfalls mit am Steuer. Das Mineralölvertriebsunternehmen gibt den Kraftstoff zu einem stark reduzierten Preis ab, so dass die Tafeln noch mehr Kilometer von der Spende zurücklegen können. „Wir fühlen uns als in Osnabrück verwurzeltes Unternehmen dem Gemeinwohl in der Region verpflichtet. Hier können wir gleichzeitig Bedürftigen helfen und etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun“, erklärt Geschäftsführer Hendrik Fip die Motivation.
Tafel-Transporter legen wöchentlich 5.000 Kilometer zurück
Die Transporter, Kühl- und Gefrierfahrzeuge der Tafel sind wöchentlich knapp 5.000 Kilometer auf den Straßen in Stadt und Landkreis unterwegs, um gespendete Lebensmittel bei Händlern oder Herstellern abzuholen und zu den Ausgabestellen zu bringen. Menschen, die in Not geraten sind, können nach Vorlage eines Nachweises zwei Mal pro Woche für einen kleinen Pauschalbetrag Nahrungsmittel erhalten. Wer nicht mobil ist, bekommt die Grundnahrungsmittel sogar nach Hause geliefert. „Die Spende bedeutet für uns eine riesige Erleichterung, wir sind dafür sehr dankbar“, freut sich der 1. Vorsitzende, Hermann Große-Marke.
Die Osnabrücker Tafel rettet jede Woche 40 bis 45 Tonnen Lebensmittel, die sonst vernichtet würden. Mittlerweile werden an den neun Standorten in der Region Osnabrück insgesamt knapp 6.000 Menschen pro Woche versorgt. Die Waren stammen von Supermärkten, Bäckereien oder Lebensmittelproduzenten und können nicht oder nicht mehr in den Handel, weil die Verpackungen falsch beschriftet sind, das Mindesthaltbarkeitsdatum naht oder ein Supermarkt mehr Ware bestellt hat, als verkauft werden konnte.
Die Evangelischen Stiftungen Osnabrück arbeiten seit über 750 Jahren für die Menschen der Friedensstadt. Zentrales Leitmotiv ist Menschlichkeit und Nächstenliebe. Mit den Erträgen aus dem Stiftungsvermögen unterstützt die Stiftung wohltätige Projekte, die dem christlichen Leitgedanken entsprechen.