Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Die Tafel Osnabrück kann sich über ein weiteres E-Lastenrad freuen. Nur wenige Wochen nach dem ersten Rad der Cramer Stiftung gibt es für die Tafel ein zweites von dpd Melle.
Da das E-Lastenrad bei dpd in Melle nur selten genutzt wurde, kann sich jetzt die Tafel über das gebrauchte Rad freuen. Das erste elektrische Lastenrad ist bereits täglich im Einsatz und beliefert sieben bis neun Tafelkunden pro Tag. 150 Kunden werden derzeit täglich im Lieferdienst mit Fahrzeugen aus dem Fuhrpark der Tafel versorgt. Mit dem zweiten Rad können langfristig weitere Kunden per Oberschenkelkraft beliefert werden. Denn der Bedarf ist groß. Derzeit können Neukunden nur dann beliefert werden, wenn sie einen Schwerbehindertenausweis vorweisen können.
Ehrenamtliche Radler gesucht
Dennis Schallenberg unterstützt die Tafel seit April 2022 ehrenamtlich. Die Idee, E-Lastenräder für die Tafel einzusetzen, stammt von ihm. Der hauptberufliche Disponent hat den Anspruch an die Räder, dass sie wie kleine Lkw eingesetzt werden können. „Auch bei den Rädern müssen wir Standards einhalten – zum Beispiel bei der Kühltemperatur oder der Reinigung“, erklärt Schallenberg. Langfristig möchte er die Logistik hinter den Touren verbessern und etwa Leerfahrten auf dem Rückweg nutzen, um Lebensmittelspenden einzusammeln.
Drei Fahrer radeln derzeit Lebensmittel zu denjenigen, die auf Spenden angewiesen sind. Der Bedarf nach Ehrenamtlichen, die eine Tour übernehmen wollen, ist nach wie vor groß, so Schallenberg. Das Rad ist zulassungsfrei, sodass Personen ab 16 Jahren damit Lebensmittel transportieren können. Highlight: Osnabrück ist eine der wenigen Städte, in denen die Tafel mit einem E-Lastenrad unterwegs ist. Laut Schallenberg gebe es nur in Bayern Räder, die vom Land selbst finanziert wurden.
dpd-Rad muss noch umgebaut werden
Damit das neue Rad auch eingesetzt werden kann, muss es noch entsprechend umgebaut werden. „Die dpd hat damit Pakete verteilt – also mehr Volumen und weniger Gewicht“, so Schallenberg. Bei der Tafel ist es aber genau umgekehrt: „Unsere Spenden haben mehr Gewicht und weniger Volumen.“ Dementsprechend muss das Rad nun auch für schwerere Waren fit gemacht werden. Unterstützung erhält er dabei vom radelnden Osnabrücker Handwerker Moritz Hillebrandt. Innerhalb der nächsten Wochen soll das gespendete Rad fahrbereit sein. Um die Kosten für die Räder langfristig aus eigenen Mitteln zu decken, hat Schallenberg eine Crowdfunding-Kampagne initiiert. „Damit konnte ich schon den Wartungsbedarf für 2023 und 24 decken“, freut er sich. Derzeit versucht er so, die Modifikationskosten einzuholen.