Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Am Dienstag (21. März) übergaben Gabriele und Hans-Ulrich Cramer von der Cramer Stiftung aus Osnabrück eine Spende in Höhe von 13.000 Euro, mit der das benötigte E-Lastenrad für die Osnabrücker Tafel angeschafft werden konnte. Mit dem Rad beliefert die Tafel Personen, die nicht gut zu Fuß sind, aber dennoch auf Lebensmittel von der Tafel angewiesen sind.
Bis zu 150 Personen beliefern die insgesamt drei Fahrer der Osnabrücker Tafel mit dem Fahrrad pro Woche mit Lebensmitteln. Dazu zählen alle Personen, die aufgrund einer Bewegungseinschränkung nicht selbst zur Tafel kommen oder dort in der Warteschlange stehen können. Egal ob ältere Menschen oder junge Personen mit Einschränkung, alle die einen Anspruch haben, bekommen also auch die nötigen Lebensmittel von der Osnabrücker Tafel, versichert Tafelchef Hermann Große-Marke.
Sozialer Aspekt und hohe Einsamkeit
„Letztens war ich bei einer 80-jährigen Kundin, die wartet immer mit einem Tee auf mich. Mit ihr setze ich mich auch hin und quatsche ein bisschen“, erzählt Tafel-Fahrer Sascha Hilinger, “ von einem Kind wurde ich letztens mit dem Namen Tafelmann herzlich begrüßt.“ Der soziale Aspekt sei bei seiner Arbeit sehr groß und viele ältere Menschen schlicht einsam. Die Lieferanten fahren täglich feste Touren im Stadtgebiet, die aber auch bis nach Hellern führen können. „Es werden alte Tafelkundinnen und -kunden beliefert, die es nicht mehr schaffen, selbst zu kommen“, erklärt Hilinger. „Dazu gehören viele Menschen – zum Beispiel ältere und kranke Menschen oder auch Menschen mit einer Einschränkung. Eine Kundin befahre ich, die ist noch jung, aber hat ihren Fuß gebrochen und sonst niemanden, der das Essen für sie holen kann.“
Door-to-door Lieferservice der Tafel
Dennis Schallenberg, hauptberuflicher Disponent bei einer Lebensmittelfirma, arbeitet nun seit einigen Wochen ehrenamtlich bei der Tafel. Er beobachtete einige Lieferdienste in der Hasestadt und brachte die Idee ein, die Lebensmittel „Door-to-Door“, also von Haustür zu Haustür, zu Kundinnen und Kunden zu bringen. Die Idee wurde schnell in die Tat umgesetzt. „Das Lastenrad ist elektrisch, aufgrund des Umweltaspekts, der hohen Spritpreise, um Zeit zu sparen und damit junge Menschen die Bikes auch ohne Führerschein fahren können. Manche Wohnungen können nicht gut mit dem Auto erreicht werden, da ist das Bike flexibler“, sagt Schallenberg. „Nach zwei Wartungen wurde die Laufleistung bereits verdoppelt. Das Lastenrad ist isoliert und im Sommer könnten eingebaute Kühlpacks während der Fahrt die Lebensmittel kühlen.“ Bis zu 250 Kilogramm Lebensmittel können in das Rad beladen und transportiert werden.
Die Tafel sammelte über die Spendenplattform „Betterplace“ Gelder für das Rad. Über einen Zeitungsartikel wurden Gabriele und Hans-Ulrich Cramer auf die Spendenaktion aufmerksam und spendeten den benötigten Restbetrag in Höhe von 13.000 Euro.