Motivierte Schülerinnen und Schüler durch das Lernen im Wald-Konzept. / Foto: Biologische Station Haseniederung
Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Künftig macht jede Klasse der Grundschule im Sande mindestens vier Mal im Schuljahr Unterricht im Wald.
Motiviert von einer Lehrerfortbildung kurz vor den Herbstferien bei der Biologischen Station Haseniederung soll ab Sommer 2023 das „Draußen Unterrichten“ Realität werden.
Impuls dafür gab Schulleiter Klaus Feldkamp, der bei seiner Spazierrunde mit seinem Hund bisher kaum ein Schulkind getroffen hat. „Nur ein einziges Mal in zehn Jahren habe ich Kinder im Wald spielen sehen“, so der Schulleiter. Wichtige Sinneserfahrungen würden den Kindern so allerdings fehlen. „Die Corona-Zeit hat uns irgendwie die Augen geöffnet,“ erklärt der Schulleiter weiter. „Uns als Kollegium wurde plötzlich klar, wie wenig im Unterricht die verschiedenen Sinne angesprochen werden, obwohl bekannt ist, dass dies das Lernen erleichtert.“ Hinzu kam, dass die Schule im Sportunterricht einen erheblichen Abfall der körperlichen Leistung feststellen konnte. Es hätte bei den Bundesjugendspielen nur noch halb so viele Urkunden wie vor der Corona-Zeit gegeben. Gelder aus den Corona-Hilfen wurden für das neue Projekt „Draußen unterrichten“ investiert.
Keine Störungen durch Schüler
Gemeinsam mit dem gesamten Lehrerkollegium und dem Rückhalt der Elternschaft erprobt die Schule seit dem vergangenen Sommer nun das Konzept. Bernd Heinz-Neugarth unterstützt die Schule dabei als abgeordneter Lehrer am Umweltlernstandort „Biologischen Station Haseniederung“. Seit dem Frühjahr macht er wöchentlich mit den Grundschulklassen Unterricht im nahegelegenen Wald. Das Prinzip: fächerübergreifendes Lernen mit viel Bewegung. An einem Schultag im Wald werde sowohl Mathe, Deutsch, Sachunterricht und Sport gemacht. Die erstaunliche Erkenntnis der Lehrerinnen dabei: Iim Wald gab es keine Störungen durch die Schülerinnen und Schüler. Die Motivation sei von Anfang bis Ende da gewesen.
Feldkamp sieht das gesamte Projekt als eine „gute Investition“ in die Zukunft. „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung steht auf unserem Lehrplan. Und draußen können wir die Themen einfach am besten vermitteln.“ Bis zu den nächsten Sommerferien steht die Lehrkraft der Biologischen Station Haseniederung noch beratend zur Seite. Dann macht sich die Schule allein auf einen neuen Weg.