Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus aller Welt.

AFP

Wer sagt denn, dass die Wahrscheinlichkeit nicht groß ist, dass bei einer Typisierungsaktion der richtige Spender für eine Stammzellenspende gefunden wird?
In der 2. Seniorenmannschaft des SV Bad Bentheim spielen gleich fünf Stammzellspender. Damit kicken die Bentheimer Senioren in einer eigenen Liga, wenn es darum geht, Gutes zu tun.

Den ersten Kontakt zum Thema Blutkrebs hatten die Fußballer durch eine junge Frau aus dem Nachbarort Schüttorf. In einer groß angelegten Spendenaktion ließen sich im Jahr 2015 800 Menschen bei der DKMS registrieren, um der Patientin und vielen Betroffenen weltweit eine zweite Chance auf Leben zu schenken. Welche unglaubliche Geschichte sich aus dieser Aktion entwickeln würde, ahnte beim SV Bad Bentheim damals noch niemand.

Spender wurden Lebensretter

Denn nach und nach erhielten insgesamt fünf Fußballer aus einem Team den alles entscheidenden Anruf der DKMS mit der Nachricht, dass sie als potenzielle Spender für einen Blutkrebspatienten in Frage kämen. Den fünf Freunden und Mannschaftskameraden Oliver Belt, Hendrik Buttler, Patrick Neise, Lars Sombergund dessen Cousin Ole Somberg war sofort bewusst, was die Stammzellspende für jeden einzelnen Blutkrebspatienten bedeuten würde. „Meiner Meinung nach ist nichts einfacher, um einem Menschen potenziell das Leben zu retten, als sich zweieinhalb Stunden auf einen Stuhl zu setzen und sich Stammzellen entnehmen zu lassen“, sagte Patrick Neise stellvertretend für alle fünf Spender.

Aus Riga zur Stammzellspende eingeflogen

Einer aus dem Team, Ole Somberg, musste für die Stammzellspende eigens aus dem lettischen Riga eingeflogen werden, wo er sich wegen seines Medizinstudiums aufhielt. Als ihn dort der Anruf der DKMS erreichte, ließ er alles stehen und liegen. „Damals wusste ich schon, dass die Spende genau in die Vorbereitungszeit zu meiner Abschlussprüfung fallen würde. Trotzdem habe ich keine Sekunde gezögert. Ich habe in enger Abstimmung mit meiner DKMS-Ansprechpartnerin die Entnahme in Köln so planen können, dass es zeitlich gepasst hat. Etwas Gutes tun zu können war und ist mir einfach sehr wichtig“, erklärt der angehende Arzt.

Ole Somberg spendete für seinen genetischen Zwilling Knochenmark. „Über den Eingriff habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Die Punktion des Beckenkamms ist ein Routineeingriff, diese Entnahmeform habe ich natürlich auch während meines Medizinstudiums kennengelernt“, so der potenzielle Lebensretter vor der Entnahme. Schon einen Tag nach dem Eingriff konnte Ole Somberg die Klinik verlassen. Sein Studium in Riga hat der sympathische Kicker aus Bad Bentheim zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen. Und hat bald wieder Zeit, mit seinen Kumpels Fußball zu spielen – in der Mannschaft der Lebensretter.

Titelfoto: SV Bad Bentheim, v.l.n.r.: Oliver Belt, Hendrik Buttler, Lars Somberg, Patrick Neise