Am Montag (25. November) versammelten sich rund 500 Menschen in Osnabrück, um ein starkes Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu setzen. Die Demonstration, organisiert vom Feministischen Streikbündnis Osnabrück, stand unter dem Motto „Keine Gewalt an Frauen und Queers – Stoppt Femizide“* und führte durch die Innenstadt bis zum Hauptbahnhof.
Dramatischer Höhepunkt
Die Veranstalter machten insbesondere auf die Gewalt aufmerksam, die Inter-, trans* und nicht-binäre Personen betrifft. „Die Gewalt gegen Menschen, die nicht in die Vorstellung von Mann und Frau passen, hat einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht“, erklärte das Bündnis. Besonders scharf wurde die weiterhin praktizierte Genitalverstümmelung an intergeschlechtlichen Menschen in Deutschland kritisiert, die diesen medizinischen Vorstellungen von Geschlecht entsprechen soll.
Erschreckende Lage
Auch das Autonome Frauenhaus Osnabrück brachte sich mit einer Rede ein. Vor dem Landgericht erinnerte es an einen Femizid-Prozess aus diesem Jahr. Im Juni wurde dort ein Mann verurteilt, der 2023 seine Ehefrau ermordet hatte – einer von mindestens 360 Femiziden im vergangenen Jahr in Deutschland. Die Rede lenkte zudem den Blick auf die erschreckende Lage von Frauen und queeren Menschen in Kriegs- und Krisengebieten, besonders im Sudan. Dort treibt ein seit über einem Jahr andauernder Konflikt Millionen Menschen in die Flucht, begleitet von zunehmender sexualisierter Massengewalt.
„Es reicht uns!“
Sylvia vom Feministischen Streikbündnis betonte die Bedeutung des Protests: „Es war so wichtig, dass heute so viele Leute mit uns und weltweit auf die Straßen gegangen sind, um zu zeigen: Es reicht uns! Geschlechtsspezifische Gewalt passiert täglich, überall, öffentlich und zu Hause. In so einer Welt wollen wir nicht leben, darum sind wir widerständig – und das haben wir heute gezeigt!“