Sie sind schon ein gewohntes Bild in der Stadt, die inzwischen „für Grundrechte“ demonstrierenden Menschen, die ursprünglich bei den Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen zueinander fanden.
Statt, wie inzwischen üblich, zum Ukrainekrieg zu demonstrieren, wird diese Gruppe nun auch die grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition thematisieren und hat dafür den bislang gesetzten Termin für ihre regelmäßigen Demonstration von Samstag auf den Montag verschoben (unsere Redaktion berichtete bereits am Donnerstag über Informationen der Polizei zu dieser Demonstration).
Demo-Anmeldung mit einem Begriff aus der NS-Zeit
Inzwischen sind die Pläne nicht nur in der Telegram-Gruppe „Grundrechte Osnabrück“ weiter fortgeschritten, es liegt auch eine ordentliche Anmeldung bei der Stadtverwaltung Osnabrück vor. Der Titel des Umzugs lautet nach Auskunft aus dem Presseamt der Stadt Osnabrück: „Gegen die asoziale Politik der Ampelregierung“.
Der von der Gruppe verwendete Begriff „asozial“ hat eine Vergangenheit in den dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte. Er wurde sowohl von den Nationalsozialisten, wie auch vom sozialistischen DDR-Regime, zum Rechtsbegriff gemacht, um unangepasste Menschen und soziale Gruppen juristisch zu verfolgen, bis in die Konzentrationslager der Nazis.
Anmeldung erfolgte durch einen Mann aus dem Landkreis Diepholz
Bei der Stadtverwaltung sind circa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Bei dem Anmelder soll es sich um einen aus dem Landkreis Diepholz stammenden Mann handeln, der auch zahlreiche „Corona-Demonstrationen“ in Osnabrück angemeldet hatte.
Beginn der Veranstaltung ist um 16:00 Uhr am Platz der Deutschen Einheit (Theatervorplatz), von wo aus ein Demonstrationszug über die Große Straße, Teile des Wallrings, den Berliner Platz, die Wittekindstraße und den Neumarkt wieder zur Großen Straße bis zum Neumarkt ziehen soll. Nach einer Kundgebung am Nikolaiort soll die Demonstration um 19:00 beendet werden.
Bauern protestieren in Osnabrück bereits am Vormittag
Der Hauptverband des Osnabrücker Landvolkes e.V. hat seine „Bauerndemo“ für den 8. Januar von 10:00 bis 13:00 Uhr angemeldet, mit einer zentralen Veranstaltung auf dem Markt vor dem Rathaus. Unterstützt werden die Bauern vom Landvolk Osnabrück von ihren Kollegen vom Landvolk Melle, die sich ebenfalls mit schwerem Gerät nach Osnabrück begeben werden.
Es wird auch damit gerechnet, dass sich Vertreter von Fuhrunternehmern dem Protest anschli0en werden. Die am Montag beginnende bundesweite Protestwoche soll am 15. Januar ihren Höhepunkt mit einer Protestaktion in Berlin erleben.