Die Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zur Einführung eines „Neuen Wehrdienstes“ sind auf Kritik gestoßen. Svenja Appuhn, Sprecherin der Grünen-Jugend, äußerte Bedenken und forderte einen besseren Schutz der Freiwilligendienstleistenden.
Kritik an Pistorius‘ Plänen für neuen Wehrdienst
Svenja Appuhn , Sprecherin der Grünen-Jugend, äußerte sich kritisch zum Vorschlag des Verteidigungsministers, einen neuen Wehrdienst einzuführen. „Unsere krisengeschüttelte Generation muss gerade schon genug mitmachen“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Appuhn forderte, dass die Freiwilligkeit für den Wehrdienst trotz Musterungspflicht gewahrt bleibt. „Der Verteidigungsminister sollte fest zusichern, dass es trotz Musterungspflicht schlussendlich bei der Freiwilligkeit für den Wehrdienst bleibt. Der Einzug gegen den Willen der betroffenen Person muss ausgeschlossen sein“, sagte sie. Ihrer Ansicht nach gibt es viele Möglichkeiten, die Attraktivität der Bundeswehr zu erhöhen, ohne dass junge Menschen „zur Verfügungsmasse der Politik“ werden.
Forderung nach Gleichstellung und besseren Konditionen
Darüber hinaus plädierte Appuhn dafür, dass Freiwilligendienstleistende und Wehrdienstleistende gleichgestellt werden. Sie nannte es notwendig, eine Debatte über das „mickrige Taschengeld“ im Freiwilligendienst zu führen. „400 Euro pro Monat, obwohl in der Regel weder Unterkunft noch Fahrtkosten übernommen werden, sind ein Witz.“ Sie verwies zudem auf den Personalmangel in anderen Bereichen, wie beispielsweise der Pflege, der gleichermaßen Berücksichtigung finden müsse.
Die Pläne des Bundesverteidigungsministers
Boris Pistorius (SPD) hatte seine Pläne für einen „Auswahlwehrdienst“ vorgestellt. Demnach sollen alle 18-Jährigen digital für einen Fragebogen zur Wehrerfassung kontaktiert werden. Für Männer soll das Ausfüllen des Bogens verpflichtend sein, für Frauen freiwillig. Die „fittesten, geeignetsten und interessiertesten“ 40.000 bis 50.000 jungen Erwachsenen jedes Jahrgangs sollen dann – ebenfalls verpflichtend – zur Musterung eingeladen werden.
Pistorius sieht die Notwendigkeit, die Zahl der aktuell 181.000 Streitkräfte auf 203.000 zu erhöhen. Durch die Wehrdienstpläne sollen zusätzlich zu den 60.000 Reservisten 200.000 Personen hinzukommen, die nach dem Wehrdienst in die Reserve überführt werden.
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