Die Kritik an der unzureichenden Kinderbetreuung in Deutschland, geäußert von Monika Schnitzer, Chefin der Wirtschaftsweisen, findet Unterstützung bei den Grünen und der FDP. Vertreter dieser Parteien betonen die Bedeutung von verlässlichen Betreuungsstrukturen für die Gleichstellung von Frauen und den beruflichen Wiedereinstieg von Eltern.
Kritik an der aktuellen Betreuungssituation
Monika Schnitzer, in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitiert, kritisiert die mangelnde Zuverlässigkeit der Kinderbetreuung in Deutschland. Viele Familien seien auf Unterstützung durch Großeltern oder Babysitter angewiesen, was den Wiedereinstieg in den Beruf erschwere. Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, teilt diese Ansicht und erklärte gegenüber der „Welt“, dass fehlende Betreuungskapazitäten insbesondere Frauen dazu zwingen, ihre beruflichen Ambitionen zurückzustecken.
Forderung nach gemeinsamer Kraftanstrengung
Klein-Schmeink betont, wie wichtig die Kinderbetreuung für echte Gleichstellung sei und fordert den Bund und die Länder auf, verlässliche und flexible Betreuungsangebote zu schaffen. Das Kita-Qualitätsgesetz mit vier Milliarden Euro für die Jahre 2025 und 2026 sei ein Schritt in die richtige Richtung. Zugleich betont sie, dass eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Betreuung nur durch eine gemeinsame Anstrengung erreicht werden könne.
Ähnlich äußert sich die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Gyde Jensen. Sie betont gegenüber der „Welt“, dass eine hohe Qualität in der frühkindlichen Bildung „elementar“ sei, um den Kindern Chancen unabhängig vom Elternhaus zu bieten und den Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen.
Politische Reaktionen und Forderungen
Silvia Breher (CDU), familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, kritisiert die aktuelle Betreuungssituation scharf und sieht eine Verschlechterung unter der Ampel-Regierung. Sie wirft Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) fehlenden politischen Willen vor, eine nachhaltige Kita-Politik zu betreiben. „Dringend benötigte Investitionen in die Zukunft der Kinder blieben aus“, so Breher. Stattdessen seien wichtige Programme eingestellt worden.
Auch der familienpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Martin Reichardt, äußert sich kritisch. Er verweist auf den Fachkräftemangel als Hauptproblem und sieht in der aktuellen Politik versäumte Chancen. Die AfD setze auf Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung und fordert mehr Unterstützung für innerfamiliäre Betreuungsstrukturen.
Die Vorsitzende der Linke-Gruppe im Bundestag, Heidi Reichinnek, nennt die Kritik von Schnitzer „absolut berechtigt“ und sieht eine „Finanzierungs-, Qualitäts- und Personalkrise“ im Kita-System. Sie fordert „deutlich mehr Geld“ zur Verbesserung der Betreuungsangebote und der -qualität. Reichinnek plädiert für einen Kita-Gipfel und eine Neusortierung der Finanzierung zwischen Bund, Ländern und Kommunen. „Es geht um ein pädagogisches Angebot, nicht nur darum, Kinder zu verwahren“, betont sie und fordert, das Recht der Kinder auf frühkindliche Bildung in den Mittelpunkt der Debatte zu stellen.
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