„Ihr habt das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt“, konterte Dr. Fritz Brickwedde (CDU) die von Michael Kopatz zuvor am Dienstagabend im Stadtrat leidenschaftlich vorgetragene Idee, das Parken in Osnabrück zugunsten des ÖPNV in den ersten zwei Stunden deutlich zu verteuern (HASEPOST berichtete).
Ohne die Quelle genauer zu definieren, hatte Kopatz zuvor behauptet, dass sich nach einer Umfrage 90% der Bürger weniger Autos in der Innenstadt wünschen – nur wenn der Anreiz des günstigen Parkens wegfallen würde, könne man die Bürger dazu bringen, auf den Bus umzusteigen.
Brickwedde: Zuerst Park-&-Ride-Plätze einrichten
In seiner Gegenrede stellte Brickwedde klar, dass nach seiner Überzeugung zuerst attraktive Park-&-Ride-Plätze eingerichtet werden müssten, die verlässlich und schnell im 10-Minuten Takt mit Bussen angefahren werden, bevor das Parken verteuert werden könne.
SPD-Politikerin hat oft mit verärgerten Autofahrern zu tun
Für die SPD erläuterte Susanne Hamburger dos Reis einen Änderungsantrag, der vor allem das Einwerben von Förder- und Haushaltsmitteln für P-&-R-Plätze und „Mobilpunkte“ in den Mittelpunkt stellt und das Umschichten von Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung der OPG, erst nachrangig behandeln soll.
Sie selbst, so Susanne Hamburger dos Reis, habe häufig mit Bürgern zu tun, die sich als Autofahrer in Osnabrück schlecht behandelt fühlen. Arztbesuche und Mobilität im Alter sind nach Ansicht der SPD-Politikerin gute Argumente, die Erreichbarkeit der Innenstadt nicht künstlich zu verteuern. Betroffen wären von einer Verteuerung des Parkens, so Hamburger dos Reis, auch Arbeitnehmer, die bereits jetzt in Wohngebiete ausweichen um zu ihren Arbeitsplätzen in der Innenstadt zu gelangen.
FDP gegen den Eindruck des Abkassierens
Für die FDP, die ebenso wie die Linkspartei, einen Verweis der Grünen-Idee in den Stadtentwicklungsausschuss (StUA) forderte, erklärte Ratsherr Oliver Hasskamp, dass der Bürger keinesfalls den Eindruck bekommen dürfe, dass er nur „abkassiert“ werde.
Mit den Stimmen vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB), der CDU und der SPD wurde der Antrag der Grünen abgelehnt.