Eigentlich sollen Merkmale wie Rasse, Herkunft, Alter oder Geschlecht bei der Besetzung offener Stellen keine Rolle mehr spielen – für die Osnabrücker Grünen aber wohl doch.
Zum aktuellen Besetzungsverfahren des neuen Vorstandes für Schule, Soziales und Kultur äußern sich die Grünen im Vorfeld der November-Ratssitzung kritisch. „Wir unterstützen heute ohne Gegenstimmen Herrn Beckermann. Aber nicht weil er der Vorschlag des Oberbürgermeisters ist, sondern trotzdem. Dieser wichtige Posten ist schon lange genug verwaist. Bei einem fairen demokratischeren Verfahren wären mit Sicherheit auch ernsthafte Kandidatinnen in die engere Auswahl gekommen. Wir hätten gerne eine Frau unterstützt“, so der Fraktionsvorsitzende Michael Hagedorn.
„Der Neue“ kommt aus Greven
Wolfgang Beckermann (57), der bislang im westfälischen Greven als Kämmerer, Vertreter des Bürgermeisters und Beigeordneter in der Stadtverwaltung tätig ist, soll Anfang des Jahres als Vorstand für Bildung, Kultur und Soziales in die Hasestadt wechseln. Beckermann übernimmt die Nachfolge von Rita Maria Ryszki, die bereits 2015 nach Hannover gewechselt war – und eine Frau ist.
Grüne hätten gerne mehr als nur einen Vorschlag
Die Grünen dazu weiter in einer Pressemitteilung vom Dienstag: Natürlich läge das Vorschlagsrecht beim OB. Sein Amt ende damit aber nicht. „Es ist auch Aufgabe des OBs eine Mehrheit für seinen Vorschlag zu organisieren und das geht nun mal nicht ohne Vertrauen in das Verfahren. Mit nur einem ernsthaft belastbaren Vorschlag, wird Herr Griesert seiner politischen Verantwortung nicht gerecht“, kritisiert Hagedorn.
Die Grünen wollen jetzt die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand suchen. „Gerade im Themenfeld Schule, Soziales und Jugend sowie Kultur gibt es viel zu tun. Wir schauen jetzt nach vorne und wollen gemeinsam mit Herrn Beckermann das Beste für die Stadt erreichen. Wir wünschen ihm daher allzeit eine glückliche Hand bei seinen Entscheidungen“, sagt Hagedorn.