Foto: Bündnis90/Die Grünen-OV Georgsmarienhütte-
Die Stadt Georgsmarienhütte plant einen sogenannten Pumptrack – einen asphaltierten Rundkurs mit Wellen und Mulden. Diese Pläne kritisieren sowohl die Grünen, als auch einige Jugendliche, die sich seit längerer Zeit für einen Mountainbiketrail einsetzen.
Einige Jugendliche starteten im Sommer eine Petition für einen Mountainbiketrail, die mittlerweile rund 700 Personen unterschrieben haben. Ziel des Grünen-Vorstandsmitglieds Tobias Demircioglu sei es, die illegalen Mountainbiker, die abseits der Wege Querfeldein führen, für legale Mountainbiketrails zu gewinnen. Außerdem soll durch eine legale Mountainbikestrecke einen Beitrag zum Wald und Bodenschutz geleistet werden.
Pumptrack statt Mountainbiketrail
Die Stadt Georgsmarienhütte plant nun einen so genannten „Pumptrack“ direkt neben der Skateranlage am Car-Stahmer-Weg. Es gibt zwei Planungsentwürfe, bei denen die Jugendlichen mitentscheiden sollen und die noch bis zum 14. Januar online ausliegen. Beide Varianten sehen einen jeweils 100 Meter langen Rundkurs vor, dessen Oberfläche aus Asphalt bestehen soll. Weiterhin beinhaltet der „Track“ je zwei Steilkurven sowie mehrere bis zu einem Meter hohe Wellen und Mulden. Außerdem soll ein digitales Zeitsystem installiert werden, um Rundenzeiten aufzeichnen zu können.
Kritik an den Planungen
Ein Jugendlicher meldet sich daraufhin beim Grünen-Vorstandsmitglied mit Kritik zu Wort. Es sei sehr schön, dass endlich etwas für die sportbegeisterten, überwiegend jungen Menschen getan werde. Allerdings gebe Kritik an den Planungen. Zum einen sei es der falsche Ort, denn der jetzige Skaterpark sei ständig durch Scherben verschmutzt. Er sei ein Treffpunkt von Jugendlichen mit anderen Interessen. Nur ein Bruchteil der sportinteressierten Biker könnten und würden ihn vermutlich nutzen. Außerdem habe ein Pumptrack nichts mit einem Mountainbiketrail gemeinsam und lockten keine Fahrer aus dem Wald heraus.
Auch der Kostenfaktor spiele eine Rolle: Bei Gesamtkosten von zirka 256.000 Euro (durch mögliche Zuschüsse würde ein Betrag von zirka 97.000 Euro die Stadtkasse belasten) wäre die Schaffung legaler Mountainbiketrails deutlich kostengünstiger zu realisieren. Des Weiteren sei der Pumptrack bei Nässe nicht befahrbar. Ein erhöhtes Unfallrisiko spiele ebenfalls eine Rolle. Die vielen Nutzungsvarianten, die dargestellt werden (Biker, Skater, Inliner etc.), stellten auch ein Konfliktpotential, bedingt durch verschiedene Altersklassen und deren Können, dar. Nach wenigen Jahren könnten Sanierungskosten anfallen, die viele tausend Euro verursachen könnten. Der Wunsch nach legalen Trails im Wald sei damit in keiner Weise erfüllt.
Teures Projekt, das keiner will?
Auch Grünen-Ratsmitglied Irina Weckermann meldet sich kritisch zu Wort und meint, dass jetzt zu viel Geld für etwas ausgeben werde, was gar nicht wirklich gewollt sei. Es bestehe außerdem die Gefahr, dass der Rat kein Geld für einen Dirtpark ausgeben werde, falls doch noch ein Standort gefunden würde. Wichtig sei Irina Weckermann auch, dass es mit dem Dirtpark um den Waldschutz gehe. „Legale Strecken sind keine Belastung des natürlichen Waldbodens, die Pumptrack wird dagegen nicht zum Waldschutz beitragen,“ sagt das Grünen-Ratsmitglied.