Die Grünen-Fraktion im Bundestag lehnt den von Kanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeschlagenen Bau von 20 neuen Stadtteilen in Ballungsgebieten ab. Stattdessen befürworten die Grünen eine Bauwende mit Fokus auf Umnutzung von bestehenden Gebäuden und Leerflächen, um Klimaschutz und kostengünstigen Wohnraum zu verbinden.
Grüne setzen auf Umnutzung statt Neubau
Olaf Scholz (SPD) hatte kürzlich die Schaffung von 20 neuen Stadtteilen vorgeschlagen, um dem steigenden Wohnungsbedarf zu begegnen. Dieser Idee widerspricht der Grünen-Bauexperte Kassem Taher Saleh, der im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ erklärte: „Indem wir umbauen, aufstocken, Dachgeschosse ausbauen, Lücken füllen und Leerstandflächen nutzen, können bis zu vier Millionen neue Wohnungen entstehen“. Saleh sieht in der Umnutzung von Bestandsgebäuden eine zentrale Möglichkeit, Investitionen zu fördern, den Klimaschutz voranzutreiben und neuen Wohnraum zu schaffen.
Debatte um die „Bauwende“
In einem von der Grünen-Fraktion beschlossenen Positionspapier, das der „Tagesspiegel“ zitiert, wird von einer „Bauwende“ gesprochen. Die Grünen plädieren für eine effiziente Weiter- und Neunutzung bestehender Gebäude und wollen „bezahlbaren Wohnraum im Einklang mit Klimaschutz“ schaffen. Sie schlagen vor, die Baunutzungsverordnung zu ändern, um die Umwandlung von Büros oder Gewerbeflächen in Wohnungen zu erleichtern und einen Fokus auf Umbau statt Neubau zu setzen.
Umweltschutz und Neubau
Trotz der Kritik am Vorschlag von Scholz betonte die Vorsitzende der Baukonferenz der Länder, Nicole Razavi (CDU), die Notwendigkeit zusätzlicher Wohnungen durch Neubau. Diese sollten jedoch mit einer optimalen Nutzung von Bestandsgebäuden einhergehen, um einen Verlust von Wohnraum zu verhindern.
Der Konflikt zwischen Neubau und Umnutzung von Bestandsgebäuden wird voraussichtlich ein zentrales Thema auf der kommenden Bauministerkonferenz der Länder sein, die ab Mittwoch in Baden-Baden stattfindet.
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