Nach der Zustimmung des US-Repräsentantenhauses zur Bereitstellung eines 61 Milliarden Dollar schweren Hilfspakets für die Ukraine, sehen die Grünen im Deutschen Bundestag die Europäer in der Verantwortung, ihre militärische Unterstützung für das konfliktbetroffene Land zu erhöhen. Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses im Bundestag, weist auf die angespannte Lage und die dringende Notwendigkeit für mehr europäische Handlungsbereitschaft hin.
Europäer in der Verantwortung
Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Die Grünen), setzt sich nach der Entscheidung des US-Repräsentantenhauses zur Unterstützung der Ukraine für eine stärkere europäische Beteiligung ein. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe betonte er: „Den Europäern ist vor Augen geführt worden, wie unsicher die amerikanische Unterstützung für die Ukraine geworden ist. Es kann sein, dass das für sehr lange Zeit das vorerst letzte US-Hilfspaket ist – oder sogar überhaupt das letzte. Das bedeutet: Wir Europäer müssen deutlich mehr tun für die Ukraine.“
Amerikanische Unterstützung und westliche Hilfe
Das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus hat nach monatelanger Debatte ein Unterstützungspaket im Wert von 61 Milliarden Dollar für die Ukraine verabschiedet. Der Senat, in dem die Demokraten von Präsident Joe Biden die Mehrheit haben, wird voraussichtlich in der kommenden Woche über die Hilfen abstimmen. Eine Zustimmung gilt als sicher.
Laut Hofreiter drängt die Zeit: „Die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses ist von allergrößter Bedeutung. Wichtig ist, dass die Lieferung der amerikanischen Waffen an die Ukraine umgehend beginnt, sobald auch der Senat zugestimmt hat.“ Insbesondere wegen fehlender westlicher Unterstützung, standen die ukrainischen Truppen zuletzt merklich unter Druck.
Geopolitische Bedeutung und militärische Situation
Die aktuelle militärische Lage und der absehbare Wechsel der Wetterbedingungen in der Ukraine verleihen Hofreiters Äußerungen zusätzliches Gewicht: „Noch behindere die Schlammperiode in der Ukraine die Offensiv-Operationen Russlands. Diese Zeit muss genutzt werden, um die ukrainischen Streitkräfte zu ertüchtigen. Geschieht das nicht, sind die Menschen im Land in noch größerer Gefahr, sobald die Böden trocknen.“
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