Schnee in Osnabrück (Archivbild)
Die Gaskrise und die stark steigenden Energiepreise infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erfordern nach Ansicht der GRÜNEN auch auf kommunaler Ebene in Osnabrück zusätzliche Anstrengungen.
„Wir sorgen uns vor einem kalten Winter und den hohen Kosten. Deswegen sollte die Verwaltung jetzt weitere Optionen prüfen, wie mehr Energie eingespart werden kann und wie wir einkommensschwachen Haushalten im Winter zur Seite stehen können. Hier geht es auch um den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft“, erklären der Parteivorsitzende Maximilian Strautmann und die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion, Anke Jacobsen.
Vor kurzem hatte nicht nur die Bundesregierung, sondern auch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter zum Energiesparen aufgerufen. „Wir unterstützen Frau Pötter dabei ausdrücklich. Aber auch die Stadt selbst braucht einen kurzfristig wirksamen Aktionsplan“, macht Strautmann deutlich.
Oldenburg als Modellregion?
In Oldenburg würden gerade umfangreiche Maßnahmen geprüft. Dazu gehörten die Drosselung von Klimaanlagen und die Absenkung der Raumtemperaturen in öffentlichen Gebäuden sowie der Wassertemperatur in den Bädern. Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude solle in den Nachtstunden entfallen. „Sogar über die Abschaltung von Ampeln nach 22 Uhr wird dort diskutiert. Sofern Planungsstand und Auftragslage das erlauben, wäre es sinnvoll, energetische Sanierungen vorzuziehen. Das bringt am meisten“, erläutert Strautmann.
Ärmere Haushalte entlasten
Große Sorge bereiten den GRÜNEN auch die Energiepreise „Die Entlastungen des Bundes kommen zwar gerade erst an, aber die weiteren Entwicklungen könnten gerade ärmere Haushalte überfordern. Es ist daher gut, dass Stadtwerke und Sozialamt ihre Zusammenarbeit aktuell vertiefen, um Strom- und Gassperren zu vermeiden. Besser noch wäre ein gesetzlicher Schutz“, fordert Jacobsen.
Erfreulicherweise habe die Caritas ihre Energiesparberatung für einkommensschwache Haushalte gerade intensiviert. „Das begrüßen wir sehr. Der Energiespar-Check ist ein klasse Projekt. Hier gibt es nicht nur Beratung, sondern auch praktische Hilfe. Gerade wurden zwei neue Mitarbeitende eingestellt“, freut sich Jacobsen.
Stadt muss sich auf Notlage einstellen
Mit Blick auf den Winter müsse sich die Stadt auf schwierige Notlagen vorbereiten. „Die Tafel ist jetzt schon am Limit und die bestehenden Hilfsangebote dürfen nicht überfordert werden. Die Stadt sollte gemeinsam mit den sozialen Trägern überlegen, welche zusätzlichen Angebote vorgehalten werden müssen. Auch das gehört zu einem Notfallplan“, stellt Jacobsen klar. Es sei schon bedrückend, wenn der Städte- und Gemeindebund die Notwendigkeit von zusätzlichen Wärmestuben sehe, so beide abschließend.