Die Bundestagsfraktion der Grünen fordert ein europaweites Werbeverbot für Influencer bezüglich bestimmter Produkte. In einem noch nicht veröffentlichten Positionspapier, das dem Handelsblatt vorliegt, fordert die Partei eine strengere Regulierung des Influencer-Marketings und ein harmonisiertes Regelwerk für den EU-Binnenmarkt.
Strengere Regulierung des Influencer-Marketings
Tabea Rößner, Vorsitzende des Digitalausschusses des Bundestages, betont die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung des Influencer-Marketings: „Influencer-Marketing muss strenger reguliert werden“. Diese strengeren Regelungen könnten laut Rößner auf dem europäischen Gesetz über digitale Dienste (DSA) aufsetzen, welches seit dem vergangenen Jahr gilt. Ziel ist es, Verbraucher besser vor unseriösen Praktiken im Netz zu schützen.
Werbeverbot für bestimmte Produkte
Im Fokus der Grünen steht ein Werbeverbot für bestimmte Produkte, darunter Finanz- und medizinische Produkte. Außerdem plädiert das Positionspapier für ein Werbeverbot für Glücksspiel und ungesunde Lebensmittel. Dies begründet Rößner mit Studien, die eine direkte Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen durch Werbung im Netz belegen: „Sie wollen das essen und trinken, was ihre Vorbilder im Netz konsumieren, und das sind mitunter ungesunde, besonders zuckerhaltige Lebensmittel oder Junkfood.“
Positive Reaktionen der Branche
Der Bundesverband Influencer Marketing begrüßt den Vorstoß der Grünen. Verbandsvorständin Jeanette Okwu teilt mit: „Die Branche setzt sich seit geraumer Zeit für eine einheitliche Herangehensweise auf europäischer Ebene ein, um sowohl die Interessen der Verbraucher als auch die der Wirtschaftsakteure bestmöglich zu wahren“. Zu diesem Zweck sei eine Allianz mit anderen Influencer-Verbänden geplant, um „die Erfahrungen und das Knowhow der Branchenpraktiker aktiv in den Diskurs einzubringen und letztlich einen abgestimmten Regulierungsansatz zu erarbeiten“.
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