Die Europawahl hat überraschende Verluste für die Grünen erbracht, während die Union als stärkste Kraft hervorgeht. Während die Grünen-Spitzenkandidatin Terry Reintke trotz der Verluste zur Zusammenarbeit bereit ist, zeigt die Entwicklung in Frankreich und Österreich einen deutlichen Vormarsch für rechtsnationale Parteien.
Wahlergebnisse und Ausblick
Die Grünen erlebten laut Hochrechnungen der Sender ARD und ZDF eine deutliche Niederlage und kommen auf 12,1 Prozent – ein beachtlicher Verlust im Vergleich zu den 20,5 Prozent bei der letzten Europawahl. Die Union konnte sich als stärkste Kraft mit 30,1 Prozent behaupten, sie wird gefolgt von der AfD (16,3 Prozent) und der SPD (14 Prozent). Erstaunlich ist das Ergebnis für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmalig bundesweit auftreten konnte und aus dem Stand sechs Prozent erzielte. FDP, Linke und Volt erhielten jeweils unter fünf Prozent der Stimmen.
Nach den Verlusten zeigte sich Terry Reintke, die Spitzenkandidatin der Grünen, offen für eine Zusammenarbeit mit der konservativen EVP. „Wenn wir es schaffen, mit den anderen pro-europäischen Fraktionen eine gemeinsame Linie vorzugeben, […] dann sind wir Grünen auch bereit, eine Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu unterstützen“, erklärte sie gegenüber dem Sender „Phoenix“. Sie betonte die Notwendigkeit, dass proeuropäische Parteien zusammenarbeiten und Mehrheiten bilden.
Reaktionen anderer Parteien
Ähnlich äußerte sich die FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. „Wir wollen unser Europa so wie wir es haben und kennen weiterentwickeln und besser machen, aber eben nicht abwickeln“, sagte sie. Sie warnte vor einer Unterstützung von rechten Parteien für Ursula von der Leyen und forderte eine geordnete Migration in den Arbeitsmarkt.
Entwicklungen in Europa
Die Hochrechnungen zeigen in anderen europäischen Ländern eine andere Entwicklung. In Frankreich und Österreich konnten die rechtsnationalen Parteien Rassemblement National und FPÖ jeweils die meisten Stimmen für sich gewinnen und werden voraussichtlich stärkste Kraft in ihrem Land.
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