Die Unternehmensberatung Inverto hat eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass ein einheitliches Lieferkettengesetz in der Europäischen Union bei der Wirtschaft auf überraschend hohe Akzeptanz stößt. Trotz bevorstehender Zustimmung Deutschlands zur EU-Richtlinie, ist diese durch die Ablehnung der FDP im Präsidium unsicher geworden.
Akzeptanz eines EU-weiten Lieferkettengesetzes
Inverto, eine auf Lieferketten spezialisierte Tochterfirma der Boston Consulting Group, führte eine Studie durch, die besagt, dass der Großteil der Unternehmen mit einem europaweit einheitlichen Gesetz plant. “78 Prozent halten die Auflagen für ‘realisierbar’, fühlen sich ‘gut aufgestellt’, sie umzusetzen, erwarten allenfalls ‘leichte bis moderate’ Kostensteigerungen,” so die Untersuchung. Darüber hinaus geht laut Studie drei Viertel der Befragten davon aus, mittel- bis langfristig einen “return on Investment”, also zusätzliche Einnahmen oder neues Geschäft, durch eine einheitliche EU-Richtlinie zu erzielen.
Inverto befragte für die Untersuchung mehr als 600 Geschäftsführer, Manager und Vorstände deutscher und französischer Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.
Unsicherheit in Deutschland
Die Zustimmung Deutschlands zu dem Entwurf für ein einheitliches EU-Lieferkettengesetz, auf den sich EU-Rat, -Parlament und -Kommission im Dezember im sogenannten Trilog geeinigt hatten und der Anfang Februar endgültig beschlossen werden sollte, ist mittlerweile wieder unsicher. Die FDP hat in ihrem Präsidium beschlossen, das Gesetz auf der Zielgeraden abzulehnen. Aktuell sucht die Bundesregierung daher nach einer Lösung. Sollte sich Deutschland im Ministerrat enthalten, könnte es passieren, dass keine Mehrheit für das Gesetz zustande kommt.
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