Seit einiger Zeit steigen die Corona-Neuinfektionen in Stadt und Landkreis Osnabrück nur noch geringfügig an. Ausnahmen bilden großräumige Ausbrüche in Einrichtungen, in denen Abstandsregelungen nicht immer umgesetzt werden können: Alten- und Pflegeheime. Nach Aussage von Burkhard Riepenhoff, Pressesprecher des Landkreises Osnabrück, waren die meisten mit Corona Verstorbenen ehemalige Bewohner solcher Einrichtungen.
“Von den 152 Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe in Stadt und Landkreis Osnabrück waren seit Beginn des Corona-Infektionsgeschehens bisher 16 Einrichtungen in sehr unterschiedlichen Größenordnungen durch Infektionen bei Bewohnern und/oder Mitarbeitern betroffen”, fasst Riepenhoff zusammen. “In zehn dieser Einrichtungen, das heißt in rund 7 Prozent aller Alten- und Pflegeheime, sind Menschen im Zusammenhang mit einer Coronainfektion verstorben.” Der Stand dieser Informationen entspricht Freitag, dem 14. Mai 2020.
Rund 60 Prozent der Todesfälle waren Heimbewohner
Bis dato waren 73 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Stadt und Landkreis Osnabrück bekannt. Von ihnen waren 43 Personen Bewohner einer Einrichtung der Altenpflege oder Eingliederungshilfe. Fast 60 Prozent der Verstorbenen im Zusammenhang mit dem Coronavirus waren demnach ehemalige Bewohner eines Alten- oder Pflegeheims. Bezogen auf aktuell rund 7.300 Personen, die momentan in Stadt und Landkreis Osnabrück in einer derartigen Einrichtung leben, entspricht das rund 0,59 Prozent der Gesamtbewohnerschaft.
Im Stadtgebiet nur eine Einrichtung betroffen
Auch hier ergeben sich Ungleichheiten zwischen Landkreis und Stadtgebiet. Im Landkreis Osnabrück waren 15 Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe von Corona-Infektionen betroffen. In der Stadt Osnabrück gab es lediglich in einer Einrichtung laborbestätigte Corona-Fälle. 42 der Verstorbenen mit nachgewiesener Corona-Infektion waren in einer Pflegeeinrichtung im Landkreis Osnabrück sesshaft. Der Großteil von ihnen verstarb in Pflegeeinrichtungen in Bramsche und Bad Essen.
Gezielte Testungen schon lange gefordert
Seit mehreren Wochen werden Forderungen nach gezielten Corona-Testungen in Alten- und Pflegeheimen laut, etwa von der CDU-Ratsfraktion oder dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Systematische Tests sollen die Sicherheit in Pflegeeinrichtungen erhöhen, Infektionsketten unterbrechen und Massenausbrüche verhindern. Außerdem könne so eine Lockerung des weitestgehenden Besuchsverbots in Aussicht gestellt werden.