Das erste große Open-Air Event im am alten Güterbahnhof entstehenden Lok-Viertel findet mit dem Finale der Techniker Boulder Bundesliga am 22. und 23. Juni diesen Jahres statt. Bouldern hat einen Boom erfahren und gehört zu den niedrigschwelligsten und gesündesten Sportarten, die man machen kann, um sich sozial und körperlich fit zu halten. Die Marketing Osnabrück und Boulderhalle Osnabloc kooperieren mit dem Team der Liga, um das Finale vor Ort zum Sport-Highlight des Jahres zu machen.
Boulderfestival am ersten Wochenende der Sommerferien
Am 22. und 23. Juni findet der Saisonabschluss der Techniker Boulder Bundesliga auf dem Gelände des CIC statt. Die letzten zwei Jahre wurde das Finale in Jena, dem Hauptsitz der Techniker Boulder Bundesliga GmbH, ausgetragen. „Wir wollten den Sport aus der Halle nach draußen bringen und damit ein besonderes Highlight schaffen, an dem jeder Interessierte, über die Community hinaus, den Sport erleben kann“, berichtete Jacob Gorbunow von der Techniker Boulder Bundesliga. Ausschlaggebend für den Wechsel nach Osnabrück in diesem Jahr sei neben der tollen Boulderhalle Osnabloc, in der schon seit 2021 Stationen der Liga stattgefunden haben, auch das tolle Team und die Boulder-Community in vor Ort. Jan Jansen von der Marketing Osnabrück berichtet: „Wir wollten sowieso ein großes Sportevent in Osnabrück ausrichten. Die Boulder Bundesliga ist dafür das perfekte Match.“ Zunächst sollte das Event im Schlossgarten stattfinden, doch überzeugte letztendlich die Location im neuen Lok-Viertel. „Die Struktur des Ringlokschuppens erinnert an eine Arena und sorgt bestimmt für eine ganz besondere Atmosphäre“, erhofft sich Gorbunow.
Programm für Jung und Alt
Die Qualifikationen und Halbfinale der Ligen finden in der Kletterhalle Osnabloc statt, die Finalrouten werden auf einer Bühne gegenüber des Innovatorium aufgebaut. Schaulustige und Sportinteressierte können sich kostenfrei die Finalwettkämpfe und anschließenden Siegerehrungen angucken. Für Verpflegung auf dem Gelände und auch für Sport- und Spaßangebote für Jung und Alt ist gesorgt. Jedem wird die Möglichkeit geboten, Bouldern mal auszuprobieren. Die Marketing Osnabrück erwartet mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher und erhofft sich mit dem Boulderfestival eine coole Auftaktveranstaltung im neuen Lok-Viertel. Im Zuge des Finales wird die Boulderhalle Osnabloc ab dem 18. Juni für den Normalbetrieb geschlossen sein.
Was ist eigentlich Bouldern?
Katharina Vogels von der Techniker Boulder Bundesliga erklärt: „Beim Bouldern wird in Absprunghöhe und ohne Seil geklettert, wer fällt, fällt auf weiche Matten. Deshalb ist der Sport auch total einsteigerfreundlich: Schon kleine Kinder, aber auch ältere Menschen können einfache Routen klettern.“ In den letzten Jahren hat das Bouldern einen Boom erlebt. Mittlerweile zieht es deutschlandweit etwa 500.000 Sportbegeisterte regelmäßig an die Kletterwand und auch immer mehr Boulderhallen werden eröffnet. Seit 2019 gehört Bouldern sogar zu den olympischen Disziplinen. Der Sport ist niedrigschwellig, doch wer gut sein will, muss technikstark sein und vor allem Kraft haben. Eine Route besteht aus 6 bis 10 Griffen in einer Farbe, die an einer Wand in unterschiedlicher Größe und Abstand angebracht sind. Es gibt keine Anleitung, wie man die Route bis zum Ende klettert. „Man muss tüfteln, wie man da hoch kommt“, erklärt Vogels.
Gesunder Sport für Geist und Körper
Durch die Kombination von Denksport beim Herausfinden der Route und der Beanspruchung vieler verschiedener Muskeln im ganzen Körper, zählt Bouldern als sehr gesunde Sportart und wird mittlerweile sogar von Krankenkassen gefördert. Doch nicht nur für den Körper, sondern auch für die soziale und psychische Gesundheit ist Bouldern förderlich. Es bilden sich regionale Communitys. So ist Bouldern eine Individualsportart, die dennoch sozialen Austausch und Anschluss, zum Beispiel in einer neuen Stadt, bietet. Eric Rau, Geschäftsführer von Osnabloc berichtet: „Es gibt Studien, die positive Auswirkungen auf psychische Erkrankungen wie Depressionen durch das Bouldern belegen.“
Techniker Boulder Bundesliga erstreckt sich über ganz Deutschland
Die Techniker Boulder Bundesliga gibt es schon seit 2016 und ist kostenfrei zugänglich für alle Kletterer deutschlandweit. Sie ist unterteilt in drei Ligen mit unterschiedlichen Anforderungen. Eine Saison geht über neun Monate und hat 13 Stationen in den schönsten Boulderhallen Deutschlands. Die Standorte wechseln jedes Jahr und sind über das gesamte Land verteilt. Wer erfolgreich sein will, sollte alle Stationen mitnehmen, für Begeisterte ist die Teilnahme an einzelnen Stationen, nur vor Ort zum Beispiel, möglich. Die Stationen sind jeweils 6 Wochen pro Standort geöffnet. In dieser Zeit müssen Teilnehmende die Routen entsprechend ihrer Liga klettern und die Ergebnisse Online eintragen. Die 100 besten Frauen und 100 besten Männer jeder Liga werden zur Qualifikation für das Finale eingeladen.
Faire Verhältnisse für alle Teilnehmenden
Natürlich gibt es unterschiedliche Routen für jede Liga, entsprechend dem Leistungsniveau, die sich aber immer in einer Halle befinden. „Die Bundesliga vereint Breiten- und Spitzensport. In der dritten Liga ist jeder willkommen und kann zeitgleich mit deutschen Profis, wie Jan Hojer, der für das deutsche Team bei den Olympischen Spielen 2019 antrat, klettern und vielleicht so sein größtes Vorbild treffen“, so Vogels. Außerdem gibt es verschiedene Routen für Frauen und Männer. Gorbunow erklärt: „Zur Bewältigung einer Kletterroute braucht es unterschiedliche Voraussetzungen. Da zählt zum einen die Kraft und Technik, aber auch die Größe zum Beispiel. Manchmal überschneiden sich die Routen, aber in der Regel werden sie extra für Männer oder Frauen gebaut. So kann jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin zeigen, was er oder sie kann.“ Im gesamten Wettkampf wird Wert auf faire Bedingungen für jeden belegt. Nicht nur die Routen werden geschlechtsspezifisch den Voraussetzungen angepasst, sondern im Halbfinale und Finale sind immer gleich viele Männer und Frauen vertreten, die die gleiche Aufmerksamkeit, Auszeichnungen und Preisgelder bekommen.