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Großer Schlag gegen mögliche Wirtschaftskriminelle durch Osnabrücker Ermittler

Osnabrücker Ermittlern ist am vergangenen Freitag, den 17. April 2020, ein großer Schlag gegen mögliche Wirtschaftskriminelle gelungen. Den sieben Beschuldigten wird die Verabredung zu banden- und gewerbsmäßigen Betrugstaten und Urkundenfälschung in einer Vielzahl von Fällen zur Last gelegt.

Nach monatelangen intensiven Ermittlungen hat die Abteilung für organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück und auswärtigen Polizeidienststellen am vergangenen Freitag in mehreren zusammenhängenden Ermittlungsverfahren zeitgleich zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse in insgesamt fünf Bundesländern, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, vollstrecken lassen. Bei den Durchsuchungen wurden vier Personen festgenommen. Die Festnahmen erfolgten im Oldenburger Münsterland, Wallenhorst und Zirndorf. Noch dazu wurde der Hauptverdächtige in seiner Suite eines Berliner Nobelhotels in Berlin festgenommen.

Schaden im dreistelligen Millionenbereich

Im Rahmen der hiesigen Ermittlungen wird den insgesamt sieben Beschuldigten im Alter von 26 bis 63 Jahren insbesondere die Verabredung zu banden- und gewerbsmäßigen Betrugstaten mit einem drohenden Schaden im dreistelligen Millionenbereich sowie Urkundenfälschung in einer Vielzahl von Fällen zur Last gelegt. Durch die konzertierte Polizeiaktion am vergangenen Freitag konnten weitere mögliche Betrugsopfer vor finanziellen Schäden bewahrt werden – ein Schadenseintritt stand unmittelbar bevor.

Beschuldigte in Untersuchungshaft

Wie hoch der tatsächliche Schaden ist und ob die Beschuldigten auf diese Art und Weise bereits Betrugstaten verübt haben, werden die Ermittlungen der nächsten Tage und Wochen zeigen. Die festgenommenen Beschuldigten befinden sich aufgrund bestehender Fluchtgefahr in Untersuchungshaft; ein Beschuldigter ist flüchtig. Nach ihm wird nunmehr gefahndet.

Zahlreiche Wertgegenstände beschlagnahmt

Bei den Durchsuchungen im Oldenburger Münsterland, Wallenhorst, Osnabrück, Berlin, Sangerhausen, Bonn, Zirndorf und anderen Orten, die teilweise auch von polizeilichen Spezialkräften der Polizeidirektion Osnabrück und Staatsanwältinnen beziehungsweise Staatsanwälten der Staatsanwaltschaft Osnabrück begleitet wurden, konnten sowohl umfangreiches Beweismaterial, als auch zahlreiche Wertgegenstände beschlagnahmt werden – darunter 50.000 Euro, rund 10.000 Dollar, über 200 Schmuckgegenstände sowie ein Mercedes AMG. Ferner wurde gegen eine Gesellschaft, die in Zusammenhang mit den Beschuldigten steht, ein Vermögensarrest in Höhe von mehr als 250.000 Euro vollstreckt.

Großer Schlag gegen mögliche Wirtschaftskriminelle durch Osnabrücker Ermittler
In Zirndorf (Bayern) wurde ein PKW Mercedes AMG beschlagnahmt./ Foto: Polizei Osnabrück

Betrugstaten, Urkundenfälschung und Anstiftung zur Bestechung

Die Beschuldigten, die überwiegend einer aus dem Emsland stammenden Unternehmerfamilie und deren Umfeld angehören, entwickeln nach eigenem Bekunden Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien (Windparks), um diese sodann an institutionelle Investoren europaweit zu veräußern. Sie sind dringend tatverdächtig, sich dazu verabredet zu haben, zukünftige Investoren insbesondere mittels des massiven Einsatzes gefälschter Urkunden über die Realisierungsfähigkeit der von ihnen konzeptionierten Projekte zu täuschen, um die Vorhaben sodann zu weit überhöhten Preisen zu verkaufen. Zwei der Beschuldigten sind darüber hinaus der Anstiftung zur Bestechung dringend verdächtig. Sie sollen versucht haben, einen ausländischen Diplomatenausweis zu erlangen, um fortan diplomatische Immunität zu genießen. Es besteht der Verdacht, dass sie zu diesem Zwecke einen Dritten anstifteten, einem ausländischen Amtsträger Geldzahlungen zu gewähren.

Besondere Komplexität

Weitere Hinweise oder potenzielle Betrugsopfer wenden sich an die Polizei in Osnabrück unter 0541/327-6301. Aufgrund des außerordentlichen Umfangs der Ermittlungen und der besonderen Komplexität der Sache ist mit einem zeitnahen Abschluss des Ermittlungsverfahrens nicht zu rechnen.


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Polizei Pressestelle
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