Ein Großaufgebot an Rettungskräften wurde am Sonntagabend (5. Mai 2024) nach Bad Iburg geschickt. Zwei Autos waren auf einer Kreuzung an der B51 / Münsterstraße zusammengestoßen. Schnell wurde klar, mehrere Menschen waren verletzt.
Gegen 20:40 Uhr war eine Frau mit ihrem VW auf der Straße „Auf der Hölle“ in Richtung Bad Laer gefahren. Als sie die vorfahrtsberechtige B51 überqueren wollte, kam es zur Kollision mit einem von rechts kommenden BMW, der in Richtung Bad Iburger Ortsmitte fuhr. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der BMW über den Straßengraben hinweg auf eine angrenzende Wiese geschleudert. Der VW kam parallel dazu im Grünstreifen an der Fahrbahn zum Stehen.
Fahrer eingeklemmt, Patienten am Boden auf einer Wiese
Den Rettungskräften zeigte sich ein dramatisches Bild. Zwar hatten die beiden Insassen des VW ihr Auto auf eigenen Beinen verlassen können, jedoch stand es um drei weitere Personen aus dem BMW schlechter. Zwei von ihnen lagen bzw. saßen im hohen Gras neben dem Kombi und der Fahrer war im Auto eingeklemmt.
Die Erstversorgung der Verletzten begann noch auf der Wiese und forderte zahlreiche Kräfte des haupt- und ehrenamtlichen Rettungsdienstes. Parallel dazu hatte auch die Freiwillige Feuerwehr alle Hände voll zu tun. „Zunächst musste der VW am Graben gegen Abrutschen gesichert werden, damit er keine weitere Gefahr für Patienten und Rettungskräfte darstellte. Anschließend wurde mit hydraulischen Rettungsgeräten, Schere und Spreizer, der BMW geöffnet und die Person aus dem Fahrzeug befreit.“ schilderte uns Julian Leuders, Pressesprecher der Feuerwehr Bad Iburg den Kern des Feuerwehreinsatzes.
Darüber hinaus mussten der Brandschutz sichergestellt, die Einsatzstelle für die Rettungsarbeiten ausgeleuchtet und zwei Behelfsbrücken über den Graben gebaut werden. Mittels einer mobilen Rettungsplattform wurde den Rettungskräften der sichere Zugang ermöglicht und über zwei Leiterteile mit Brettern ein Transportweg für die rollbaren Tragen aus den Rettungswagen geschaffen. Im Einsatz waren die Orstfeuerwehren Bad Iburg und Glane.
Rettungsdienst und Feuerwehr gefordert
Mehrere Rettungs- und Krankenwagen, zwei Notarztfahrzeuge und zwei Rettungshubschrauber waren zum Unfallort ausgerückt. Während die Patienten versorgt wurden, koordinierten ein Führung- und Kommunikationsteam mit einem Einsatzleitwagen, ein Organisatorsicher Leiter und ein Leitender Notarzt die Abläufe des Rettungsdienstes. Neben den Maßnahmen vor Ort, wurden auch geeignete Klinikplätze angefragt und die Transportmittel entsprechend der Verletzungsmuster und Zustände der Patienten verteilt.
Die 28 Jahre alte Fahrerin des VW und eine 30-jährige Beifahrerin wurden mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Der 22-jährige BMW-Fahrer sowie zwei Mitfahrerinnen im Alter von 20 und 23 erlitten schwere Verletzungen. Lebensgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden. Zwei von ihnen wurden mit den Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen.
Insgesamt waren 87 Retter von Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz. Pressesprecher Leuders zog ein positives Fazit zum gemeinsamen Einsatz: „Die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen und den haupt- und ehrenamtlichen Kräften hat gut funktioniert. Es wurden enge Absprachen gehalten, sodass alle Patienten effektiv und professionell gerettet und versorgt werden konnten.“
Verursacherin hatte keinen Führerschein
Beamte des Polizeikommissariates Georgsmarienhütte nahmen die Ermittlungen zum Unfallhergang auf. Es stellte sich heraus, dass die VW-Fahrerin keine Fahrerlaubnis hatte. Gegen die Frau wird nun unter anderem wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Beamte des Zentralen Verkehrdienstes der Polizei Osnabrück unterstützten nach Abschluss der Rettungsarbeiten mit einer detaillierten Unfallaufnahme.
Im Anschluss mussten die Fahrzeuge geborgen und die Straße mit einem Spezialfahrzeug von Splittern und auslaufenden Betriebsstoffen befreit werden. Die B51 war bis tief in die Nacht in beide Richtungen voll gesperrt.