Hamburg erlebt aktuell eine anhaltende Krise am Flughafen, da ein bewaffneter Mann mit seinem Auto in das Rollfeld eindrang und seine Tochter als Geisel hält. Der Vorfall führte zu einem Großeinsatz der Polizei, was den Flugbetrieb stark beeinträchtigt.
Was ist passiert?
Am Samstag (04.11.) hat ein bewaffneter Mann (35) nach Angaben der Bundespolizei gegen 20:00 Uhr mit seinem Auto die Schranke zum Vorfeld des Hamburger Flughafens durchbrochen. Er raste in seinem Audi auf das Flughafengelände, gab Schüsse in die Luft ab und warf „eine Art Molotowcocktail“ aus dem Wagen, was für mehrere Brände auf dem Rollfeld sorgte, die von der Feuerwehr gelöscht wurden. In dem Auto befindet sich auch die vierjährige Tochter des Mannes. Laut Polizei ist der Tat ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter vorausgegangen.
Der Flughafen wurde gesperrt und beide Terminals sind umgehend geräumt worden. Alle Passagiere in den Flugzeugen wurden aus den Maschinen geholt und in einem Hotel untergebracht. Insgesamt sollen 3.200 Passagiere betroffen sein. Der Flugbetrieb ist nach wie vor „bis auf Weiteres“ eingestellt, wie eine Flughafensprecherin mitteilte. Am Samstag waren davon sechs Starts betroffen, die annulliert wurden, während 21 Landungen zu anderen Airports umgeleitet worden sind.
Wer ist der Täter?
Wie die Polizei mitteilte, soll es sich um einen vermutlich 35-jährigen Mann handeln, mit dem die ganze Nacht auf Türkisch verhandelt wurde. „Wir setzen auf eine Verhandlungslösung“, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presseagentur. „Es ist ein gutes Zeichen, dass er mit uns redet.“
Was ist der Tathintergrund?
Gestern hatte sich die Ehefrau des Mannes bei der Landespolizei gemeldet und eine mögliche Kindesentziehung angezeigt. Außerdem gab sie den Hinweis, dass ihr Mann bewaffnet sein könnte. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass der Vater der Mutter das Kind weggenommen und möglicherweise unter Gewalteinwirkung ins Auto gesetzt hat.
Was sind die Forderungen des Täters?
Aktuell befindet sich der Täter mit seiner vierjährigen Tochter nach wie vor in seinem Audi, den er neben einem geräumten Flugzeug der Turkish Airlines geparkt hat. Offenbar fordert er, mit dem Kind in die Türkei zu fliegen.
Gibt es Verletzte?
Bisher hat die Polizei keine Erkenntnisse, dass jemand verletzt wurde. Das gilt für den Täter und das Kind sowie für die Passagiere, die zunächst teilweise bis Mitternacht in Flugzeugen ausharren mussten und dann evakuiert wurden. Der Flughafen wurde weiträumig abgesperrt, auch die S-Bahn fährt die Airport-Haltestelle nicht mehr an. Laut der Bundespolizei gibt es keine Gefährdung Unbeteiligter mehr.
Wann öffnet der Flughafen wieder?
Das ist noch völlig unklar. Am frühen Sonntagmorgen hat der Flughafen bekannt gegeben, dass der Flugbetrieb „bis auf Weiteres“ eingestellt bleibt. „Es kommt zu Flugstreichungen und Verzögerungen über den gesamten Tag“, teilte der Flughafen mit. Fluggäste sollen vorerst nicht anreisen. Für den Sonntag waren ursprünglich insgesamt 286 Flüge mit rund 35.000 Passagieren geplant.
Handelt es sich um einen Amoklauf?
Der bewaffnete Mann hatte zunächst Schüsse in die Luft abgegeben und Brandsätze geworfen. Bei den Passagieren verbreitete sich deshalb offenbar schnell das Gerücht, es gebe einen Amoklauf. Inzwischen geht die Polizei von einer Geiselnahme in Folge eines Sorgerechtsstreit aus.
Gab es schon andere Sicherheitsvorfälle am Hamburger Airport?
Ja, dieses Jahr ist es bereits der dritte. Im Oktober war der Flughafen gesperrt worden, weil es eine Anschlagsdrohung auf ein Flugzeug von Teheran nach Hamburg gab. Im Juli hatten Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ den Hamburger Flughafen stundenlang lahmgelegt, weil sie sich auf dem Rollfeld festgeklebt hatten.
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