Grimm: Netzausbau und Gaskraftwerke hinken massiv hinterher

Veronika Grimm, Ökonomin und Mitglied in der Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring, warnte vor einem Nachholbedarf beim Ausbau der Stromnetze und neuer Gaskraftwerke. Sie betonte, dass der Kohleausstieg nur erreicht werden kann, wenn die Energieversorgung auch ohne Wind- und Solarenergie gesichert ist.

Nachholbedarf bei Ausbau von Stromnetzen und Gaskraftwerken

Veronika Grimm kritisierte im Gespräch mit der “Rheinischen Post” die Fortschritte im Ausbau der Stromnetze und neuer Gaskraftwerke. “Besonders der Netzausbau und der Ausbau der Gaskraftwerke hinken massiv hinterher”, äußerte sie. Zwar gehe der Ausbau der Erneuerbaren gut voran und das Tempo habe sich beschleunigt, jedoch lassen Neu-Investitionen in Gaskraftwerke weiter auf sich warten. “Es geht nicht schnell genug, neue Kapazitäten an Gaskraftwerken zu schaffen”, so Grimm.

Kohleausstieg und Energiesicherheit

Das Mitglied der Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring betonte, dass der Kohleausstieg nur gelingen könne, wenn die Energieversorgung unabhängig von erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarstrom gesichert sei. Gleichzeitig seien steigende CO2-Preise ein massives Problem, da sie dazu führten, dass “Kohlekraftwerke zunehmend aus dem Markt gedrängt werden”.

Energieversorgung und Erzeugungskosten

Veronika Grimm widersprach dabei den Befürwortern einer Renaissance der Atomkraft. “Man braucht den Mix aus Erneuerbaren und wasserstofffähigen Gaskraftwerken. Damit wären die Erzeugungskosten übrigens auch deutlich günstiger als mit neu zugebauten Atomkraftwerken. Diese Diskussion sollte man nicht wieder aufmachen”, argumentierte sie.

Beurteilung der Energiewende

Die Expertenkommission bewertet stetig den Erfolg der Energiewende. Grimm fasste den jüngsten Bericht zusammen, der an das Wirtschaftsministerium übergeben wurde: “Wir nutzen zu dieser Beurteilung eine Ampel – im Wesentlichen steht sie derzeit auf Gelb und manchmal auch auf Rot”. Dabei sind alle Aspekte der Energiewende Gegenstand der Bewertung, vom Ausbau erneuerbarer Energien über den Netzausbau bis hin zu regulatorischen Rahmenbedingungen.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion