Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert die EU zur Ratifizierung des umstrittenen Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten auf.
Grimm warnt vor Untätigkeit der EU
Die renommierte Ökonomin Veronika Grimm sieht im EU-Mercosur-Abkommen eine Chance für die EU, ihre Beziehungen zu den lateinamerikanischen Staaten zu stärken. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe betonte sie: „Das EU-Mercosur-Abkommen ist ausverhandelt und sollte unbedingt ratifiziert werden.“
Kritik an der Haltung der EU
Grimm äußerte Unverständnis für die zögerliche Haltung einiger EU-Mitglieder, die das Abkommen aufgrund von Klimabedenken ablehnen: „Aber nun heißt es, das ist uns zu heikel, weil wir damit dem Klima schaden. Das ist irrwitzig.“
Warnung vor Einflussnahme Chinas
Sie warnt vor einem Machtvakuum, das China nutzen könnte, sollte die EU sich zurückziehen: „Wenn nicht die EU in engere Beziehungen mit den lateinamerikanischen Staaten eintrete, dann machten das die Chinesen.“ Ihrer Meinung nach würde China „sicher nicht stärker auf den Regenwald achten“.
Selbstgefälligkeit und Bequemlichkeit der EU
Grimm kritisiert die EU für ihre Selbstgefälligkeit und Bequemlichkeit in Bezug auf den Mercosur-Markt: „Dass wir diese Märkte so einfach anderen überlassen, zeugt von einer Selbstgefälligkeit und Bequemlichkeit, die wir uns nicht leisten können. Es geht bergab, wenn wir so weitermachen.“ Sie fordert die EU auf, aktiv zu handeln und das Abkommen zu ratifizieren.