Nach sechs Monaten der Schließung wurde der Grenzübergang bei Adré im Tschad wieder geöffnet, wodurch das Welternährungsprogramm (WFP) lebenswichtige Nahrungslieferungen in die kriegsgebeutelte sudanesische Region Darfur bringen konnte. Mit einer Bevölkerung, die massiv von einer Hungersnot bedroht ist, stellt diese Öffnung eine dringend benötigte Versorgungsroute für Hilfsorganisationen dar.
Essen für die Notleidenden
Die Nahrungsmittellieferungen, darunter Grundnahrungsmittel wie Getreide, Linsen, Salz und Öl, zielen vor allem auf die Versorgung von 13.000 Menschen im Westen der Region, die unmittelbar von einer Hungersnot bedroht sind. Insgesamt sollen mit dieser Aktion 500.000 Menschen unterstützt werden. Allerdings stellt die Logistik inmitten der starken Regenfälle eine große Herausforderung dar.
Ein Dankeschön und ein Appell
WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain äußerte ihre Dankbarkeit gegenüber allen Beteiligten: „Ich möchte allen Parteien dafür danken, dass sie diesen wichtigen Schritt unternommen haben, damit das WFP lebensrettende Hilfe für Millionen von Menschen in großer Not bereitstellen kann.“ Sie appellierte daran, dass die Hilfsorganisationen dringend jeden Winkel des Sudans mit Nahrungsmitteln versorgen müssen. „Nur so lässt sich eine großflächige Hungersnot vermeiden.“ Dafür müsse auch der Grenzübergang bei Adré offenbleiben.
Die tiefgreifende Krise im Sudan
Im seit April 2023 anhaltenden Krieg zwischen den sudanesischen Streitkräfte (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) sind über 18.000 Menschen ums Leben gekommen. Laut dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten sind über 10 Millionen Menschen auf der Flucht, mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung benötigt dringend Hilfe – das sind rund 26 Millionen Menschen. Die Welthungerhilfe spricht von der aktuell größten humanitären Krise der Welt.
Politische Aktionen
Mitte Juni hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die die RSF-Miliz im Sudan dazu aufforderte, die Belagerung von Al-Faschir im Norden Darfurs einzustellen. Der sudanesische Souveränitätsrat hatte in der vergangenen Woche die Öffnung des Grenzübergangs bei Adré für einen Zeitraum von drei Monaten angekündigt.
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