Bremer Brücke (Symbolbild)
Nach dem jüngsten Brückentag gegen den SC Verl wirkt nicht nur die sportliche Dramaturgie, die mit einem Wendesieg und drei wichtigen Punkte endete, nach, sondern auch die durch Fehlverhalten einzelner Zuschauer provozierte Spielunterbrechung.
12 Minuten war die zweite Halbzeit als, als das Schiedsrichtergespann die Partie zwischen dem VfL und dem SC Verl gemäß des Drei-Stufen-Plans unterbrach. Nach einem Becherwurf wurde ein Schiedsrichterassistent von einem Becher an der Hüfte getroffen. Es folgte erst die Zusammenkunft an der Mittelinie und in der Folge eines weiteren Wurfes der planmäßige Gang in die Kabinen. Die Partie wurde nach rund einer Viertelstunde ohne weitere Vorkommnisse dieser Art fortgesetzt.
Welling: „Grenze massiv überschritten”
„Die Brücke und das Osnabrücker Publikum sind für emotionale und leidenschaftliche Stimmung bekannt. Wenn dieses Bild des VfL und seiner Fans von Einzelpersonen in dieser Form gestört wird, können wir dies nicht tolerieren. Beim Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld wird eine Grenze massiv überschritten, insbesondere dann, wenn hier auch noch Personen getroffen und verletzt werden könnten“, erklärt VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling. „Wir sind natürlich froh, dass der Linienrichter unversehrt blieb und das Spiel letztlich ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gespielt werden konnte. Wir haben uns unmittelbar nach dem Schlusspfiff auch beim Gespann, das sehr souverän und professionell mit der Situation umgegangen ist, für die Vorkommnisse entschuldigt.“
Gleichzeitig hat Aufarbeitung der Vorfälle begonnen. Der VfL steht hierzu in engem Austausch mit dem Netzwerk Sicherheit. Unter anderem werden bereits festgestellte Personalien mit dem vorliegenden Videomaterial von der TV-Produktion und den Sicherheitskameras abgeglichen. Nach dem Bericht des Schiedsrichters ist die Aufforderung zu einer Stellungnahme des VfL durch den Deutschen Fußball-Bund zu erwarten.
VfL droht Geldstrafe
„Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten alles daransetzen, die Vorfälle lückenlos aufzuklären. Wir tolerieren dieses Verhalten nicht und werden entschieden dagegen vorgehen – das gilt auch für etwaige zivilrechtliche Folgen und mögliche Stadionverbote. Wir appellieren in diesem Zusammenhang an alle Zuschauer, dass sich dieser Vorfall nicht wiederholt und wir gemeinsam stimmungs- und friedvolle Brückentage ohne Grenzüberschreitungen erleben“, so Welling. „Wir haben mit einer Strafe des DFB zu rechnen, die uns auch wirtschaftlichen Schaden zufügt, und hier wird auch der erneute Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen einfließen.“
Doch keine Mehrwegbecher?
Mit Blick auf geplante Umstrukturierungen im Catering ergänzt Welling: „Nach den gestrigen Ereignissen haben wir im Laufe des heutigen Tages auch darüber sprechen müssen, ob wir vor dem diesem Hintergrund die geplante Einführung eines Mehrwegbechersystems an der Brücke neu bewerten müssen.“