Die geplante Erweiterung der Fernstraßen in Deutschland könnte laut Greenpeace schwerwiegende Umweltschäden verursachen, indem sie Wälder und Moore vernichtet, in denen derzeit etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 gebunden sind. Die Bundesregierung und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bestreiten allerdings die Darstellung von Greenpeace und betonen, dass Umweltauswirkungen bei jedem Projekt berücksichtigt und ausgeglichen werden.
Die Bedrohung natürlicher Kohlenstoffspeicher
Greenpeace und die Naturwald Akademie haben in einer Analyse den potenziellen Verlust natürlicher Kohlenstoffspeicher durch den Straßenausbau ermittelt. Nach Auswertung von Geodaten wurde festgestellt, dass rund 5.600 Hektar Wald- und mehr als 1.000 Hektar Moorfläche durch die etwa 10.000 Kilometer Straßenprojekte des aktuellen Bundesverkehrswegeplans (BVWP) zerstört würden. Bezüglich dieses Klimaschadens bemerkte Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin: „Wälder und Moore sind unsere Verbündeten gegen die Klimakrise. Sie dem Autobahnbau zu opfern, ist klimapolitisches Harakiri“.
Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums
Das Bundesverkehrsministerium widersprach der Darstellung von Greenpeace. Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministers Volker Wissing (FDP) erklärte, dass die großräumigen Klimawirkungen jeder einzelnen Straßenbaumaßnahme im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung bewertet werden. Sie betonte jedoch, dass das genaue Ausmaß des betroffenen Wald- und Moorflächen erst aus der konkreten Trassenführung hervorgeht, die sich erst in weiteren Planungsschritten konkretisiert.
Kritik von der Opposition
Stefan Gelbhaar, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, kritisierte den Bundesverkehrswegeplan als „komplett überfrachtet und aufgebläht“. Er argumentierte, dass viele der Neubauprojekte die Bemühungen zur Eindämmung der Klimakrise und des Massenaussterbens von Tier- und Pflanzenarten konterkarierten. Gelbhaar forderte eine Priorisierung der Erhaltung der Infrastruktur.
Reaktion der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion warnte jedoch davor, den Infrastrukturausbau und den Klimaschutz gegeneinander auszuspielen. Anja Weisgerber, die umweltpolitische Sprecherin der Union, betonte, dass bei Bundesfernstraßen die Auswirkungen auf die Natur in einem gesetzlich festgelegten Verfahren umfassend geprüft und Ausgleichsmaßnahmen geschaffen werden müssen.
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