Die abschließende Runde der Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen steht unter kritischer Beobachtung von Greenpeace. Die Umweltorganisation warnt vor einem Scheitern der Gespräche und betont die bedeutende Chance, die Plastikkrise weltweit zu beheben.
Bedeutung der Verhandlungen
Die letzte Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens, welche am Montag in Busan, Korea, stattfindet, könnte einen internationalen Durchbruch im Kampf gegen Plastikmüll bedeuten, so Greenpeace. Dennoch sieht die Organisation eine ernsthafte Gefahr des Scheiterns. Moritz Jäger-Roschko, Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz bei Greenpeace, der an den UN-Verhandlungen teilnimmt, betonte: „Die Verhandlungen bieten die Chance, die Plastikkrise weltweit zu stoppen.“ Er warnte jedoch vor den Einflüssen von Lobbyisten und Öl-Staaten, die das Abkommen verwässern wollten. „Jeden Tag ohne ein starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer im Müll“, mahnte Jäger-Roschko.
Ausmaß der Plastikverschmutzung
Laut dem Umweltbundesamt fallen in Deutschland jährlich mehr als sechs Millionen Tonnen Plastikmüll an. Auf globaler Ebene wird die Plastikmüllproduktion 2024 laut den Vereinten Nationen auf fast 400 Millionen Tonnen geschätzt.
Appell an die Bundesregierung
Jäger-Roschko appellierte zudem an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne), sich weiterhin für eine drastische Reduktion der Kunststoffproduktion einzusetzen. „Die Plastikproduktion befeuert die Klimakrise“, so der Experte. Er betonte die Wichtigkeit eines „wirkungsvollen Plastikabkommens“, das verbindliche Vorgaben zur drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion setzt. Darüber hinaus solle das Abkommen einen globalen Maßnahmenplan zur Reduzierung, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik enthalten.
Die Gefahr eines schwachen, unverbindlichen Abkommens sei laut Jäger-Roschko groß. Deutschland solle diese historische Gelegenheit nutzen und sich in Busan aktiv für ein starkes Abkommen einsetzen. „Nur wenn wir das Problem an der Quelle stoppen und in Zukunft weltweit weniger Plastik produziert wird, können die globalen Klimaziele noch erreicht werden“, betonte der Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz.
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